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Psoriasis oder auch Schuppenflechte genannt, verursacht unerträglichen Juckreiz

Psoriasis oder auch Schuppenflechte genannt

Der Hautarzt hat bei mir Psoriasis diagnostiziert, das kann ich kaum aussprechen und weiß auch sonst nicht viel damit anzufangen. Könnt Ihr mir da weiterhelfen? Der Hautarzt war irgendwie wortkarg und hat meine Fragen nur mit medizinischem Kauderwelsch beantwortet …

Das Wort ‚Psoriasis‘ ist in der Tat der reinste Zungenbrecher, bleiben wir also lieber bei der Schuppenflechte, denn das meint haargenau dieselbe Krankheit. Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Hauterkrankung erblich bedingt ist, eine Vorbeugung kann es also leider nicht geben.

Selbst wenn Du die Schuppenflechte in Deinen Erbanlagen von den Eltern mit bekommen hast, muss sie bei Dir jedoch nicht notwendigerweise auch ausbrechen.

Aber warum treten die Hautflechten denn nun beim Einen in Erscheinung, beim Anderen nicht?

Das ist bis heute ein Rätsel. Genauso wenig weiß man, warum die Hautzellen irrtümlicherweise so reagieren, als hätte es eine Verletzung gegeben, und zuhauf in rasanter Geschwindigkeit an die Oberfläche wandern. Dort sterben die überzähligen Zellen dann wieder ab und verursachen die Schuppenbildung.

Warum das geschieht, ist ein weiteres Rätsel. Trotz dieser Unwägbarkeiten solltest Du Dir so viele Informationen beschaffen wie nur irgend möglich, wenn Du eine Schuppenflechte ausgebildet hast. Denn wen interessieren schon die Dinge, die nicht bekannt sind, wenn es auf der anderen Seite so viele hilfreiche Fakten gibt.

Was führt zum Ausbruch der Krankheit?

Wie schon erwähnt kann die Schuppenflechte in Deinem Erbgut schlummern, ohne dass Du jemals etwas davon bemerkst. Was aber ist es, das die Krankheit aus ihrem Schlaf erweckt?

Nun, es gibt verschiedene mögliche Auslöser. Permanente mechanische Reize können beispielsweise zur typischen schuppigen Hautreaktion führen, durch einen zu engen BH etwa. Auch eine Hautverletzung kann ursächlich für den Ausbruch der Schuppenflechte sein. Oftmals sind es chronische Hautschädigungen, die den Urknall auslösen und die Krankheit ausbrechen lassen.

Das können Sonnenbrände sein oder zu scharfe und intensive Reinigung der Haut. Darüber hinaus kommen bakterielle Infektionen als Übeltäter in Betracht, im Kindesalter sind es vor allem Mandelentzündungen, später langwierige Infekte von Harnwegen oder Eierstöcken.

Zu den Krankheiten, die eine Schuppenflechte mit sich bringen, gehören auch die Stoffwechselstörungen. Wer Medikamenten gegen hohen Blutdruck oder bestimmte Mittel gegen Rheuma einnimmt, kann dadurch ebenfalls vom Ausbruch der Hautkrankheit überrascht werden.

Weitere Verdächtige sind psychischer Stress und übermäßiger Alkoholgenuss.

Und wie geht es nach dem Ausbruch weiter?

Der erste Schub ist meist besonders heftig und zeigt sich mit unansehnlichen kleinen Flechten, die sich über den ganzen Körper verteilen. Fieser Juckreiz gesellt sich zu den entstellenden Hauterscheinungen, wen das alles plötzlich ereilt, der kann schon mal am Rande der Verzweiflung landen.

Für manch einen Betroffenen war es das aber auch schon wieder. Nach einiger Zeit verschwinden die verhassten Hautflechten einfach auf Nimmerwiedersehen. Dieses Glück haben aber leider nur ein Drittel der Patienten.

Die anderen zwei Drittel leiden von nun an unter einer chronischen Schuppenflechte, die sie allzu anhänglich durch ihr gesamtes weiteres Leben begleiten wird. Die obersten Plätze in der Hitliste der beliebtesten Hautregionen der schuppigen Flechten führen die Ellbogen an, gefolgt von den Knien.

Aber auch das Kreuzbein und die behaarte Fläche des Kopfes sind bevorzugte Plätze für das Gedeihen der Schuppenflechte.

Die Schuppenflechte und ihre Verwandtschaft

Es gibt eine ganze Familie von verschiedenen Formen dieser fiesen Hautkrankheit, alle mit mehr oder weniger lustigen Namen.

Da wäre zum Beispiel die psoriatische Erythrodermie. Dicke, rote Hautstellen, unerträgliches Jucken und Empfindlichkeit gegenüber Kälte sind ihre lästigen Begleiterscheinungen.

Die Psoriasis pustulosa ist leider überhaupt nicht pustellos, ganz im Gegenteil, unzählige Bläschen und Pickelchen plagen die Patienten. Von dieser Krankheitsform gibt es noch zwei Unterarten, da geht es mit den lustigen Namen erst so richtig los.

Da haben wir zum Einen den Typ Königsbeck-Barber, der gar nicht so amüsant ist, wie er klingt. Der fiese Typ verursacht nämlich brennende und schmerzhafte Schrunden auf den Handtellern und den Fußsohlen. Keine schöne Vorstellung, diesen Königsbeck-Barber möchte man lieber gar nicht erst kennen lernen.

Nicht besser ist der Typ von Zumbusch, welcher uns mit eitrigen Krusten plagen möchte.

Nun kommen wir wieder zu den lateinischen Bezeichnungen zurück, die nicht weniger unangenehme Krankheitsbilder benennen. Die Psoriasis Arthritis etwa bewirkt Gelenkschwellungen, Fersenschmerzen und Sehnenentzündungen.

Wie man sieht haben Patienten mit Schuppenflechte also keineswegs nur mit Hautproblemen zu tun, obwohl die ja weiß Gott schon genügen würden.

Was also tun, wenn´s Einen erwischt hat?

Im Kampf gegen die schuppigen Flechten gibt es verschiedene Mittel und Wege. Zunächst ist einmal die äußerliche Behandlung der Haut angesagt. Zur Vorbereitung der befallenen Hautpartien auf medizinische Wirkpräparate sollten die Hautschuppen entfernt werden, das geht am besten mit Cremes, die Harnstoff oder Salicylsäure enthalten.

Danach folgt die eigentliche Salbenbehandlung. Als sehr gut wirksam hat sich dafür bereits vor hundert Jahren der Steinkohlenteer erwiesen. Teerpräparate lindern den quälenden Juckreiz und wirken entzündungshemmend.

Bald nach der Entdeckung der heilsamen Wirkung des Teers wurden Salben mit dem Inhaltsstoff Dithranol auf den Markt gebracht, das ist ein synthetisches Produkt, welches die heilenden Effekte des Teers nachempfindet.

Äußerst wirksam sind auch kortisonhaltige Cremes, wegen der zu befürchtenden Nebenwirkungen dürfen solche Präparate aber nur vorüber gehend für die Akutbehandlung verwendet werden.

Zu den äußerlichen Anwendungen bei der Schuppenflechte gehören auch Licht- oder Badebehandlungen. Bestrahlungen mit bestimmten Wellenlängen und salzhaltige Bäder sind hautwirksam, einzeln oder als Kombination. Für die Bestrahlungstherapie eignen sich außerdem spezielle Lasergeräte.

Neben den von außen wirkenden Ansätzen, kann der Kampf gegen die Schuppenflechte zusätzlich von innen geführt werden. Dieser Zweifrontenkrieg ist aber nur in schweren Fällen notwendig. Denn dabei kommen immerhin so starke Medikamente zum Einsatz, wie sie sonst bei Organtransplantationen gegen die Abstoßungsreaktion angewandt werden.

Wenn Dein Arzt Dir zu solch dramatischen Therapien rät, solltest Du mit ihm zusammen sorgfältig abwägen, ob Deine Symptome die drohenden Nebenwirkungen tatsächlich rechtfertigen.