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Methenamine und Uroptropin

Methenamine und UroptropinZwei verschiedene Namen lassen darauf schließen, dass es sich bei Urotropin und Methenamine um zwei verschiedene Stoffe handelt. Tatsächlich ist Urotropin aber die Deutsche Bezeichnung und Methenamine der INCI-Name für denselben Stoff. INCI bedeutet International Nomenclature Cosmetic Ingredients, es handelt sich also um Regeln zur Benennung von kosmetischen Inhaltsstoffen. Diese sorgen dafür, dass Verbraucher über Sprachgrenzen hinaus stets feststellen können, was genau in Ihrer Kosmetik enthalten ist. Worum es sich bei Urotropin handelt, wofür es verwendet wird und ob es schädlich für Ihre Gesundheit ist, haben wir in dieser Übersicht zusammengestellt.

Chemische Definition

Methenamine und Urotropin haben noch viele weitere Namen. Neben der gängigsten deutschen Bezeichnung, Urotropin, nennt man es ebenso Hexamethylentetramin, 1,3,5,7-Tetraazaadamantan, Formin, Hexamin, Methenamin oder einfach Trockenspiritus. Es handelt sich um ein farbloses, kristallines Pulver, das aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff besteht. Urotropin ist ein Formaldehydabspalter.

Wie wird Urotropin gewonnen?

Urotropin entsteht bei der Reaktion von Ammoniak und Formaldehyd in einer wässrigen Lösung. Demnach ist Urotropin ein Stoff synthetischen Ursprungs und wird im Labor hergestellt.

Wozu wird Urotropin verwendet?

Urotropin ist ein äußerst vielseitiger Stoff mit mehreren Anwendungsgebieten. Wie der Name Trockenspiritus schon verrät, findet Urotropin als Trockenbrennstoff Anwendung. Darüber hinaus verwendet man es in der Histochemie und in der organischen Chemie. Urotropin dient ebenfalls als Ausgangsstoff bei der Herstellung von Sprengstoffen wie Hexogen, Oktogen und HMTD. Spezifische Produkte, die Urotropin enthalten, sind Gasmaskenfüllungen, Waren aus Gummi und Farbstoffe für Holz. Der Stoff ist außerdem in der Medizin zu finden als Methanamin oder unter dem Handelsnamen Antihydral®. Er wird als Antitranspirant gegen übermäßige Schweißentstehung verwendet, kommt aber auch in Arzneimitteln der Zahn- und Tiermedizin vor. Zu guter Letzt dient Urotropin als Konservierungsmittel in Lebensmitteln und Kosmetik, da es antimikrobiell, antiseptisch und konservierend wirkt.

Ist Urotropin schädlich für Ihre Gesundheit?

Auf dem Sicherheitsdatenblatt findet man Urotropin am häufigsten unter dem Namen Hexamethylentetramin. Dort befinden sich vor allem zwei wichtige Hinweise: ‚Entzündbarer Feststoff‘, was Sinn macht, da Urotropin als Trockenbrennstoff verwendet wird, und ‚kann allergische Reaktionen hervorrufen‘. Zu den Symptomen einer solchen Allergie gehören meist Juckreiz, gerötete Hautstellen und ein brennendes Gefühl.

Ist Urotropin krebserregend?

Urotropin selbst ist nicht dafür bekannt die Entstehung von Krebs zu begünstigen. Das eigentlich gefährliche an dem Konservierungsmittel ist allerdings seine Funktion als Formaldehydabspalter. Formaldehydabspalter erzeugen in den fertigen Produkten geringe Mengen an Formaldehyd, einem Stoff, der als giftig und sehr bedenklich gilt. Das wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Europäischen Union bestätigt, die es nach Tierversuchen als mutagen und karzinogen einstuften. Das bedeutet, dass Formaldehyd die Entstehung von bösartigen Tumoren fördert und über das Potential verfügt menschliches Erbgut zu verändern. Außerdem kann es kurzfristig einige andere unerwünschte Symptome, wie zum Beispiel Schwindel, Schlaflosigkeit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Kopfschmerzen auslösen. Aus diesen Gründen wird Urotropin als gefährlich bezeichnet.

Wie erkennen Sie Urotropin in Kosmetik?

Wie erwähnt ist Urotropin der Deutsche Name des Stoffs. Auf kosmetischen Produkten sind die Inhaltsstoffe allerdings nicht in der jeweiligen Landessprache angegeben, sondern mit ihren INCI-Bezeichnungen. Um herauszufinden, ob Ihre Kosmetika Urotropin enthalten, müssen Sie nach dem Namen Methenamine suchen. Entweder lesen Sie das Kleingedruckte auf der Rückseite Ihrer Pflegeprodukte, oder Sie benutzen Internetseiten oder Apps, die Ihnen helfen zu identifizieren, welche Inhaltsstoffe Sie verwenden.

Welche Alternativen gibt es zu Produkten mit Urotropin?

Methenamine Uroptropin Medikamente

Uroptropin kommt in manchen Medikamenten vor

Eine einheitliche Alternative zu Urotropin gibt es nicht. Dafür sind die Anwendungsgebiete des Stoffs zu vielseitig. Wer Urotropin, Methenamine, Hexamethylentetramin oder jede andere Bezeichnung des Stoffs meiden möchte, muss einen genauen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe werfen. In der Kosmetik gestaltet sich die Suche nach Alternativen schon einfacher, da es viele Möglichkeiten gibt kosmetische Produkte länger haltbar zu machen.

Warum brauchen Kosmetika Konservierungsmittel?

Die meisten kosmetischen Pflegeprodukte enthalten Wasser – ein perfekter Lebensraum für Mikroorganismen, wie Schimmelpilze und Bakterien. Damit sich diese nicht vermehren können und im Optimalfall abgetötet werden, sind in der allermeisten Kosmetik Konservierungsmittel vorhanden. Diese wirken antibakteriell, antimikrobiell und/oder desinfizierend. So wird garantiert, dass die Produkte lange haltbar sind, nachdem die Verpackung geöffnet wurde.

Welche Alternativen gibt es zu Kosmetik mit Urotropin?

Wer aufgrund der Eigenschaft als Formaldehydabspalter auf Urotropin in Kosmetik verzichten möchte, der sollte darauf achten, dass die Pflegeprodukte natürliche oder naturidentische Konservierungsmittel enthalten. Denn neben Urotropin gibt es noch andere Formaldehydabspalter, zum Beispiel Diazolidinyl Urea, Imidazolidinyl Urea, Bronopol, Quaternium-15, Sodium Hydroxymethylglycinate, 2-Bromo-2-nitropropane-1,3-diol, Bronidox oder DMDM Hydantoin. Ebenso gilt es synthetische Konservierungsmittel zu vermeiden, zum Beispiel halogenorganische Verbindungen, wie Chloroxylenol, Chlorphenesin oder Hydantoin. Diese haben ein hohes Allergiepotential, können sich im menschlichen Gewebe anreichern und sind somit nicht wirklich vorteilhaft gegenüber Urotropin.

Welche natürlichen Wege gibt es, Kosmetika zu konservieren?

Naturidentische Konservierungsmittel werden zwar ebenfalls im Labor, also synthetisch, hergestellt, haben aber eine sehr viel mildere Wirkung. Sie werden meist in der Naturkosmetik verwendet und dürfen nur bis zu einer bestimmten Konzentration des Produkts enthalten sein. Außerdem sind solche Kosmetika häufig mit dem Hinweis „konserviert mit…“ versehen, um Verbraucher eindeutig aufzuklären. Unter anderem zählen Sorbin-, Benzoe- und Salicylsäure dazu.

Ebenfalls in der Naturkosmetik präsent sind komplett natürliche Konservierungsstoffe. Dazu zählen Alkohole und ätherische Öle. Erstere wirken desinfizierend und werden aus natürlichen Ressourcen, wie Zucker, gewonnen. Allerdings hat Alkohol eine austrocknende Wirkung und Kosmetika müssen darum zusätzlich mit Feuchtigkeitsspendern angereichert werden. Ätherische Öle hingegen haben den Vorteil, dass sie Ihren Pflegeprodukten einen angenehmen Duft verleihen. Sie wirken schon in geringen Mengen antimikrobiell und werden aus Thymian, Rosmarin oder Gewürznelken extrahiert.

Zudem achten Naturkosmetikhersteller auf eine keimfreie Produktion und die Verwendung angemessener Verpackungen, um die Verbreitung und das Eindringen von Mikroorganismen von Beginn an zu vermeiden.

Wo können Sie Kosmetik ohne Urotropin kaufen?

Kosmetika ohne Urotropin und Naturkosmetik gibt es in jedem Drogeriemarkt, gut sortierten Supermärkten und speziellen Bio-Läden. Große Kosmetikmarken bieten oft brauchbare Alternativen an. Für Verbraucher, für die der Duft Ihres Pflegeprodukts zweitrangig ist, kann es einfacher sein die Kosmetika direkt online zu bestellen.