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Menthol

Aha, endlich mal ein Inhaltsstoff, den ihr ganz bestimmt schon in anderen Zusammenhängen gehört habt. Menthol wird wohl auch von Nicht-Pharmazeuten schnell und korrekterweise mit Pfefferminze in Verbindung gebracht.

Als Hauptbestandteil des ätherischen Öls der Pfefferminze (Mentha x piperita L.) ist Euch der aromatische Geruch Menthols zum Beispiel in Form warmen Pfefferminztees mit Sicherheit vertraut – und vielleicht sogar der nicht ganz so gesunde Rauch einer Mentholzigarette…

Auch in Eurem Badezimmer ist euch Menthol schon über den Weg – oder in manchen Fällen sogar wortwörtlich über den Ärmel – gelaufen…

Menthol sorgt für mehr als nur frischem AthemWirkstoff Menthol: Worum geht’s?

Ursprünglich wurde Menthol aus der Ackerminze (Mentha arvensis) gewonnen. Aufgrund der weltweit stark gestiegenen Nachfrage wird es jedoch schon seit 1972 synthetisch hergestellt.

Menthol besitzt mehrere für die Kosmetikindustrie wichtige Wirkungen. So sind vor allem kühlende, erfrischende, juckreizlindernde, antimikrobielle und krampflösende Effekte bekannt. Ihr dürftet Menthol daher aus vielen Mundpflegeprodukten kennen, wie beispielsweise Zahnpasten, Mundwässern etc., in denen mit kühlender Frische und gutem Geschmack geworben wird.

Wie wirkt Menthol?

Menthol ist, wie schon der Name vermuten lässt, ein Alkohol. Alkohole besitzen als charakterisierendes Merkmal eine oder mehrere Hydroxylgruppen (OH). Diese sind für deren typische Eigenschaften verantwortlich. So besitzen viele Alkohole eine desinfizierende Wirkung, in dem sie bestimmt Arten von Mikroorganismen abtöten. Diese Eigenschaft kann auch dem Menthol zugeschrieben werden, wobei sie in den üblicherweise verwendeten Konzentrationen als eher gering einzustufen ist.

Menthol kann weiterhin in die Gruppe der Monoterpene eingeordnet werden, da er aus 10 Kohlenstoffatomen besteht. Viele Vertreter dieser Stoffgruppe riechen sehr aromatisch und kommen als Hauptbestandteil von ätherischen Ölen vor.

Die für den äußerlichen Gebrauch vielleicht wichtigste Wirkung des Menthols ist die kühlende. Diese beruht nicht, wie bei vielen anderen kühlenden Substanzen so z.B. Wasser auf der schnellen Verdunstung, sondern auf der Aktivierung von kälteempfindlichen Thermorezeptoren. Menthol dockt dabei an einen solchen an, löst dadurch indirekt einen Nervenreiz aus und der Körper empfindet Kälte. Das Gegenteil davon wäre Capsaicin, welches an einen wärmeempfindlichen Thermorezeptor andockt, was zu Schweißausbrüchen etc. führt.

Die kühlende Wirkung von Menthol geht aber, nicht wie vielleicht vermutet, mit einer Verengung der Gefäße, sondern mit einer Erweiterung einher.

Diese Wirkung wird oft in Verbindung mit anderen Substanzen wie Campher bei Erkältungskrankheiten ausgenutzt, da dadurch eine bessere Durchblutung z.B. der Nase oder der Lunge erreicht wird. So wird festsitzender Schleim besser gelöst und abtransportiert. Durch den gleichzeitig erfrischenden Effekt kann man gleich besser atmen und die Atemwege fühlen sich freier an.

Äußerliche Anwendung findet Menthol aber auch bei Insektenstichen und Ekzemen. Hierbei wird neben seiner kühlenden seine beruhigende juckreizlindernde Wirkung ausgenutzt.

Folgendes trifft zu? Dann Finger weg!

Vor allem bei höheren Konzentrationen von Menthol kann es sehr leicht zu Reizungen der Schleimhaut kommen. Auch sollte, besonders bei Verwendung reinen Pfefferminzöls, die Verträglichkeit auf einem kleinen Hautareal getestet werden, da einige Fälle von allergischen Reaktionen auf Menthol bekannt sind.

ACHTUNG: Bei Säuglingen und Kleinkindern ist von einer Verwendung von mentholhaltigen Produkten abzuraten. Krämpfe, Atemnot bis hin zum Erstickungstod sind möglich.

Klartext: Sinnvoll oder nicht

Obwohl die Wirkungen des Menthols noch nicht vollständig erforscht sind, hat es sich z.B. als Inhaltsstoff von Pfefferminzöl schon seit vielen Jahren bewährt. Bei Erkältungskrankheiten, Insektenstichen, juckender Haut ist es ein sehr sinnvolles „Hilfsmittel“, d.h. es unterstützt andere Arzneimittel. Zur direkten alleinigen Behandlung oder Heilung von Krankheiten, Hautproblemen ist es aber in der Regel nicht geeignet.