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Imidazolidinyl Urea

Imidazolidinyl UreaUrea in Kosmetik zu verwenden ist seit einiger Zeit sehr beliebt. Der Harnstoff soll die Haut besonders gut mit Feuchtigkeit versorgen. Imidazolidinyl Urea hingegen ist neben Harnstoff auch noch Formaldehydabspalter. Was das genau bedeutet, warum Formaldehyd so gefährlich ist und wie und warum Sie vielleicht besser auf Imidazolidinyl Urea in Kosmetik verzichten sollten, haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengestellt.

Chemische Definition

Imidazolidinyl Urea ist ein Konservierungsstoff, der vor allem in der Kosmetik verwendet wird. Er besteht aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff und ist chemisch mit dem Stoff Diazolidinyl Urea verwandt. Sie wirken beide antimikrobiell und sind sogenannte Formaldehydabspalter. Das bedeutet, dass Sie im fertigen Kosmetikprodukt geringe Mengen an Formaldehyd freisetzen können, was wiederum wichtig für ihre Wirkung ist.

Wie wird Imidazolidinyl Urea hergestellt?

Imidazolidinyl Urea ist ein Konservierungsmittel synthetischen Ursprungs. Es entsteht durch die chemische Reaktion von Allantoin und Formaldehyd. Als Katalysator, also als Stoff, der die Reaktion in Gang bringt und beschleunigt, werden eine Natriumhydroxidlösung und Wärme gebraucht.

Der Herstellungsprozess von Imidazolidinyl Urea ist vor allem für Veganer interessant. Zwar wird das Konservierungsmittel typischerweise synthetisch hergestellt, es kann aber auch aus Allantoin produziert werden, dass aus Kuh-Urin stammt. Demnach ist es nicht per se vegan.

Wofür wird Imidazolidinyl Urea verwendet?

Imidazolidinyl Urea ist ein beliebt für Kosmetika aller Art. So können Verbraucher es in Shampoo, Deodorants, Haarfärbemitteln, Cremes, Lotionen und vielen weiteren kosmetischen Produkte zur Hautpflege finden. Des Weiteren konserviert Imidazolidinyl Urea Arzneimittel und Medizin Produkte.

Wofür brauchen Kosmetika Konservierungsstoffe?

Eine einfache Antwort auf diese Frage ist: um sie zu konservieren, also länger haltbar zu machen.

Etwas ausführlicher gefasst ist es so, dass die meisten Kosmetika Wasser enthalten. Wasser schafft jedoch einen perfekten Lebensraum für Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen. Diese wiederum vermehren sich, sobald sie in das Pflegeprodukt eindringen konnten. Als Konsequenz verdirbt das Produkt und wird nicht nur unbrauchbar, sondern schädlich für Sie. Eine kurze Haltbarkeit ist zwar in manchen Fällen kein Problem, wird aber bei Haarkuren, Bodylotions und ähnlichen Anwendungen schnell lästig. Aus diesem Grund greifen Hersteller zu Konservierungsstoffen. Sie verlängern das Mindesthaltbarkeitsdatum dadurch, dass sie Mikroorganismen abtöten und verhindern, dass sie sich ausbreiten.

Warum ist Imidazolidinyl Urea schädlich?

Imidazolidinyl Urea

Imidazolidinyl Urea als Inhaltsstoff in Haarfärbemittel

Imidazolidinyl Urea gilt als allergieerregend. Manche Menschen erleiden eine Kontaktallergie gegen Imidazolidinyl Urea, was Dermatitis verursachen kann. Des Weiteren wird es als hautreizend eingestuft. Das eigentliche Problem von Imidazolidinyl Urea ist allerdings Formaldehyd. Als Formaldehydabspalter reagiert Imidazolidinyl Urea im fertigen Endprodukt zu Formaldehyd, einem äußerst gefährlichen Stoff. Dieser kann Symptome wie Allergien, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen, Schwindel, Haarausfall und Gelenkschmerzen verursachen.

Ist Imidazolidinyl Urea krebserregend?

Neben den genannten Symptomen, die es auslösen kann, gilt Formaldehyd als krebserregend. Tests an Tieren zeigten, dass es die Entstehung von bösartigen Tumoren fördert. Aus diesem Grund wird der Stoff von der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organisation) als krebserregend für den Menschen klassifiziert. Außerdem hat die Europäische Union Formaldehyd laut EU-Verordnung 605/2014 nicht nur als krebserregend, sondern zudem als mutagen eingestuft. Damit gilt Formaldehyd nicht nur wissenschaftlich erwiesen als ein Erreger für Krebs, sondern auch als erbgutverändernd für den Menschen.

Obwohl es sich bei Imidazolidinyl Urea nicht direkt um Formaldehyd handelt, entsteht der gefährliche Stoff in kosmetischen Produkten, die Imidazolidinyl Urea enthalten. Somit wird Imidazolidinyl Urea als sehr bedenklich eingestuft.

Wie erkennen Sie Imidazolidinyl Urea in Ihrer Kosmetik?

Imidazolidinyl Urea ist die internationale, also die INCI Bezeichnung für Imidazolidinylharnstoff. Man findet es aber ebenso unter dem Handelsnamen Germall 115. Auf der Liste der Inhaltsstoffe Ihrer kosmetischen Pflegeprodukte werden Sie allerdings die INCI Bezeichnung finden. INCI steht nämlich für international nomenclature cosmetic ingredients, bezeichnet also internationale Regeln zur Benennung von Inhaltsstoffen in Kosmetik. Das sorgt dafür, dass Verbraucher über Länder- und Sprachgrenzen hinaus nachvollziehen können, was genau in Ihren Produkten enthalten ist.

Welche Alternativen gibt es zu Kosmetik mit Imidazolidinyl Urea?

Imidazolidinyl Urea ist einer von vielen Konservierungsstoffen, die in der Kosmetikbranche verwendet werden. Um es zu vermeiden, können Sie auf andere synthetische Konservierungsmittel zurückgreifen, die dann im besten Fall keine Formaldehydabspalter sind. Wer sich und seinen Körper aufgrund möglicher Symptome oder Nebenwirkungen ohne synthetische Inhaltsstoffe pflegen möchte, der sollte zur Naturkosmetik greifen. Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet auf künstliche Konservierungs- und Duftstoffe und wird zum Beispiel von Öko Test regelmäßig überprüft.

Wie wird in der Naturkosmetik konserviert?

Naturkosmetik Hersteller haben mehrere Tricks um Ihre Produkte ohne chemische Zusätze lange haltbar zu machen. So wird von der Produktion an darauf geachtet keimfrei und sicher zu arbeiten. Des Weiteren wird auf clevere Verpackungen gesetzt, die undurchlässig sind und somit keine Mikroorganismen eindringen lassen. Da die meisten Marken der Umwelt zu Liebe auf Plastik verzichten, benutzen sie stattdessen Glas oder Papier, das vorher mit Aluminium oder Bienenwachs beschichtet wurde. Die Produkte selbst können durch die Verwendung von Alkohol besser konserviert werden. Dabei gibt es allerdings den Nachteil, dass Alkohol die Haut schneller austrocknen lässt und zusätzlich Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe hinzugefügt werden müssen. Eine andere Möglichkeit ist es ätherische Öle zum Konservieren zu benutzen. Diese wirken in den richtigen Konzentrationen antibakteriell und antimikrobiell und sorgen zusätzlich für einen angenehmen Duft des Pflegeprodukts.

Wenn Sie als Verbraucher zusätzlich zu der Haltbarkeit Ihrer Naturkosmetikprodukte beitragen möchten gibt es ebenfalls einen Trick. Sie sollte Ihre Cremes, Körperlotionen und Co. zum Beispiel stets mit einem keimfreien Kosmetikspatel oder -pinsel entnehmen. So haben Bakterien gar nicht erst die Möglichkeit mit der Kosmetik in Berührung zu kommen.

Wo können Sie Kosmetik ohne Imidazolidinyl Urea kaufen?

Kosmetik ohne Imidazolidinyl Urea gibt es in jeder Drogerie und im Internet. Zusätzlich kann man Naturkosmetik in bestimmten Biogeschäften kaufen. Vorab kann es hilfreich sein im Internet zu recherchieren, welche kosmetischen Produkte für Sie in Frage kommen. Auch Apps helfen dabei schnell zu identifizieren, welche Pflegeprodukte für Sie angemessene Inhaltsstoffe haben. Dies erspart Ihnen das Suchen und mühseliges Lesen des Kleingedruckten. Natürlich ist es dann möglich, die Kosmetik direkt online zu bestellen.