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Eugenol

EugenolIsoeugenol und Eugenol sind Duftstoffe, die in der Natur vorkommen. Vor allem die Parfümindustrie hat sich den dominanten Nelkengeruch des Eugenols zunutze gemacht. Was Eugenol genau ist, wozu es, außer in Parfüms, verwendet wird, ob der Duftstoff schädlich für Verbraucher ist und welche Alternativen es gibt, haben wir für Sie in einer Übersicht zusammengestellt.

Chemische Definition

Eugenol ist ein organischer Stoff, der zur Gruppe der Phenylpropanoide gehört. Es handelt sich um eine gelbe, ölige Flüssigkeit, die intensiv nach Nelken beziehungsweisen Gewürznelken riecht.

Wie wird Eugenol gewonnen?

In der Natur kommt Eugenol in Gewürznelkenöl, Piment- und Pimentblätteröl, Bayöl und Zimtölen vor. Zudem ist es in Banane, Basilikum, Kirsche, Lorbeer und Muskat zu finden. Zur Gewinnung von Eugenol wird allerdings fast ausschließlich Gewürznelkenöl verwendet, das mit einer fünfprozentigen Kaliumhydroxidlösung versetzt wird.

Worin ist Eugenol enthalten?

Neben den oben genannten natürlichen Ölen ist Eugenol von großer Bedeutung für die Parfümindustrie. Der dominante Gewürznelken Duft und die dadurch entstehende würzige Note des Duftstoffs machen es vor allem für orientalische Gerüche sehr beliebt. In anderen Kosmetika und Pflegeprodukten wird ebenfalls auf Eugenol gesetzt. So hat es zum Beispiel eine kräftigende Wirkung und verleiht Haut und Haar ein angenehmes Gefühl. Es kommt daher neben Parfums auch in Duftwassern, Rasierwassern, Deodorants, Seifen und Shampoos vor.

Des Weiteren findet Eugenol in Arzneimitteln Verwendung, vor allem im zahnmedizinischen Bereich. Hier wird sich die oberflächlich schmerzstillende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zunutze gemacht. Deswegen wird es zur Prophylaxe von Pulpitis, einer Entzündung des Zahnmarks, gebraucht. Ebenso kann es zur Behandlung einer akuten Pulpitis und einer akuten Parodontitis zum Einsatz kommen.

Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Fischindustrie. Hier ist Eugenol unter dem Eigennamen Aqui-S® im Einsatz. Es dient zur Betäubung und Beruhigung von Fischen.

In der Landwirtschaft ist die Verwendung von Eugenol ebenfalls erlaubt. Dabei wird es als Antioxidationsmittel und Keimhemmer genutzt.

Eugenol ist außerdem ein Edukt, also ein Ausgangsstoff, bei der Herstellung von synthetischem Vanillin. Hierbei entsteht als Zwischenprodukt auch Isoeugenol, ein weiterer Duftstoff, der dem Eugenol ähnelt.

Zu guter Letzt wird Eugenol als umweltverträgliches Insektizid angewendet. Im Gegensatz zu herkömmlichen, gesundheitsschädlichen Mitteln zur Insektenbekämpfung gilt Eugenol nicht als bedenklich. Trotzdem wirkt es antifungal, also gegen Pilze, und hält Parasiten, wie Würmer, Milben und Zecken fern. Deshalb wird Nelkenöl, in dem ein großer Anteil Eugenol enthalten ist, als Hausmittel gegen Zecken genutzt.

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Wie erkennen Sie Kosmetik mit Eugenol?

Eugenol ist ein deklarierungspflichtiger Duftstoff. Daher muss er ab einer Konzentration von 0,001% eines Produkts auf der Inhaltsstoffliste angegeben sein. Dies gilt für Kosmetika, wie Parfüms oder Cremes, die nach der Verwendung auf der Haut verbleiben. Bei kosmetischen Pflegeprodukten, die abgewaschen werden, so wie Shampoos oder Seifen, muss eine Konzentration von 0,01% oder mehr angegeben sein. Diese Pflicht dient dazu, Verbraucher, die unter einer Duftstoffallergie oder anderen Unverträglichkeiten leiden, zu schützen. Um zu erkennen, ob ein Pflegeprodukt Eugenol enthält, reicht also ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Wenn der Name nicht ausdrücklich dort steht, kann Eugenol trotzdem enthalten sein, allerdings in so niedrigen Mengen, dass es nicht mehr als allergologisch relevant gilt und daher nicht mehr als riskant für Allergiker gilt.

Ist Eugenol schädlich für Ihre Gesundheit?

Zur Toxizität von Eugenol ist bekannt, dass es zytotoxisch und genotoxisch wirkt. Zytotoxisch bedeutet, dass die chemische Substanz Zellen und Gewebe schädigt. Als genotoxisch bezeichnet man Stoffe, die das genetische Material eines Organismus verändern. Aus diesem Grund gilt es als giftig für Zellen. Außerdem hat Eugenol eine Schleimhautreizende und eine allergiefördernde Wirkung.

Eugenol

Wie erkennen Sie eine Allergie gegen Eugenol?

Eine Allergie gegen Eugenol ist relativ selten. Trotzdem gehört Eugenol zu den 26 Duftstoffen, die laut EU Verordnung seit 2004 auf kosmetischen Pflegeprodukten angegeben sein müssen, selbst wenn Sie nur in sehr niedrigen Mengen vorliegen oder zu einem enthaltenen ätherischen Öl gehören. Wenn Sie trotz ihrer Seltenheit unter einer Eugenol Allergie leiden, so äußert sich dies durch Juckreiz, Hautausschlag oder Rötungen der betroffenen Hautstellen. Da Eugenol häufig in der Zahnmedizin eingesetzt wird, können solche Symptome im Mund auftreten und Übelkeit kann hervorgerufen werden. Da es sich bei Duftstoffallergien um Kontaktallergien handelt, ist es interessant zu wissen, dass die Symptome erst verzögert nach bis zu 72 Stunden nach dem eigentlichen Kontakt auftreten können.

Was tun bei einer Duftstoffallergie?

Wenn Sie vermuten unter einer Allergie gegen Eugenol oder einen anderen Duftstoff zu leiden, sollten Sie einen Hautarzt oder Allergologen aufrufen. Dieser wird Ihnen Fragen stellen, um herauszufinden, welche kosmetischen oder medizinischen Produkte die allergische Reaktion verursacht haben können. Mit diesen Informationen führt er denn eine Epikutan-Testung durch, indem der Arzt Duftstoffe auf Ihre Haut aufträgt und kontrolliert die Reaktion beobachtet. In den meisten Fällen können die Allergieauslöser identifiziert werden. Häufig bestehen gerade Parfums aber aus vielen verschiedenen Duftstoffen und die Vielzahl an Kombinationen erschwert es, den einen Auslöser zu finden.

Falls Sie mit einer Duftstoffallergie diagnostiziert wurden oder aufgrund der oben genannten Eigenschaften befürchten, dass Eugenol Ihrem Körper schaden kann, dann sollten Sie Kosmetik, Arzneimittel und andere Artikel, die Eugenol enthalten, meiden.

Welche Alternativen für Kosmetik mit Eugenol gibt es?

Wer unter einer Allergie leidet, Eugenol bedenklich findet oder Nelkenduft einfach nicht ansprechend findet, kann beruhigt zu Alternativen greifen. Die Liste der Inhaltsstoffe zeigt Ihnen verlässlich an, ob Eugenol in Ihrem Produkt enthalten ist. Aufgrund des dominanten Gewürznelken Dufts wird Eugenol in nicht allzu vielen Kosmetika vor und kann deshalb einfach gemieden werden. Des Weiteren können Sie Produkte der reizfreien Naturkosmetik ausprobieren. Diese sind mit äußerst milden und schonenden Inhaltsstoffen produziert worden und enthalten daher keine Duftstoffe. Sie reizen weder Ihre Haut noch Ihre Nase und eignen sich hervorragend für Duftstoffallergiker.

Wo können Sie Kosmetik ohne Eugenol kaufen?

Kosmetik ohne Eugenol finden Sie in jedem Drogeriemarkt und in Parfümerien. Außerdem gibt es im Internet viele Seiten, die Ihnen helfen Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten vorab zu identifizieren und großartigem Suchen im Laden somit vorbeugen. Gerade reizfreie Naturkosmetik wird auf anhieb etwas schwieriger zu finden sein, weswegen sich eine Recherche vorab lohnt. Natürlich können Sie die Produkte auch direkt online bestellen, jedoch ist es hier natürlich nicht möglich, vorher eine Geruchsprobe zu machen.