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Cera Alba

Das Wachs der Bienen

Das, was zunächst einmal nach dem Namen der lang verschollenen Schwester von Jessica Alba klingt, ist in Wirklichkeit ein weit verbreiteter Inhaltsstoff in vielen Pharma- und Kosmetikprodukten. Witzigerweise verbirgt sich hinter diesem ominösen Namen aber tatsächlich etwas, was im weiteren Sinne mit „Honey“ zu tun hat – denn Cera Alba ist eigentlich nur ein Ausscheidungsprodukt der Wachsdrüsen der Bienen, welche es zum Aufbau der Honigwaben verwenden – also Bienenwachs!

Der Wirkstoff der Bienen Cera Alba Wirkstoff Bienenwachs – Worum geht’s?

Nachdem die Waben vom Honig befreit wurden, schmilzt man diese ein, entfernt Verunreinigungen und erhält nach dem Erstarren das Cera Flava, das gelbe Wachs. Durch künstliche Bleichung kann daraus Cera Alba, das weiße Wachs hergestellt werden. Beide Wachssorten unterscheiden sich nur in Aussehen und Geruch voneinander. Das gelbe Wachs duftet intensiv honigartig und das weiße riecht fast neutral.

Die Bedeutung von Bienenwachs erkannten schon die Ägypter, welche es als Duftträger für Salben verwendeten. Sie nutzten dabei aus, dass sich ätherische Öle gut in ihm lösen lassen.

Bienenwachs wird in Cremes bei rissiger Haut, in Babyschutzcremes , in Hautschutzsalben und in Lippenpflegestiften angewendet.

Wie wirkt Bienenwachs?

Bienenwachs ist aus über 300 Einzelkomponenten zusammengesetzt, darunter Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Fettsäuren, Estern und Aromastoffen. Die Hauptkomponente stellen die Ester dar, welche definitionsgemäß Wachse sind. Wachse sind chemisch gesehen Verbindungen aus langkettigen Alkoholen und Fettsäuren. Im Grunde bedeutet das nur, dass sie aus sehr vielen Kohlenstoffatomen bestehen und deshalb sehr fettliebende Eigenschaften haben. Somit sind sie schlecht bzw. gar nicht mit Wasser mischbar – ein Phänomen, was Ihr vielleicht schon mal in der Küche beobachtet habt, wenn Ihr Öl in Wasser gebt oder Fettaugen auf der Soße oder Suppe schwimmen. Beide Stoffe lassen sich nicht gut mischen, da das Fett die geringere Dichte hat und somit auf dem Wasser schwimmt.

Auch auf unserer Haut verhält sich Cera Alba eher passiv. Es wird zwar zu einem gewissen Grad aufgenommen und wandert in die Poren, hauptsächlich bleibt es aber als Schutzfilm auf der Haut zurück und schützt vor äußeren Einflüssen, so dass sich die Haut in Ruhe regenerieren kann.

Bienenwachs in Cold Creams

Auch in vielen Cold Creams, ursprünglich sogenannten Kühlsalben findet es Anwendung. Diese bestehen meist aus einer Wasser-in Öl-Emulsion. Diese zwei Phasen sind aber nicht gut mischbar, wodurch beim Auftragen auf die Haut das Wasser verdunstet und somit ein angenehm kühlender Effekt entsteht.

Heutzutage wird der Name Cold Cream aber auch für besonders reichhaltige Cremes verwendet, welche besonders im Winter vor Kälte schützen sollen. Durch ihre rückfettenden und aufbauenden Eigenschaften sind diese besonders bei trockener, schuppiger oder geschädigter Haut zu empfehlen. Allerdings sollte diese Pflege nicht zu dick aufgetragen werden, da sonst die Haut stark glänzen kann. Dies kommt daher, dass die fettige Salbe nicht so schnell durch die Haut aufgenommen werden kann.

Folgendes trifft zu? Dann Finger weg!

Wie war das mit den Bienchen und den Blümchen? Ach ja genau – Bienen fliegen von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und nehmen nebenbei noch sämtlichen Blütenstaub mit. Wenn es dann an die Honig- und Wachsproduktion geht, sind also nach wie vor Staub, Pollen und gegebenenfalls auch noch Pestizide im Spiel. Diese befinden sich – wenn auch in geringen Mengen – auch noch im Bienenwachs. Ein gewisses allergenes Potential ist damit also gegeben. Experten stufen dieses allerdings als so minimal ein, dass der Otto Normalverbraucher hier nicht in Panik verfallen muss. Wer allerdings zu Allergien tendiert, sollte auf Cremes mit einer nicht zu hohen Konzentration an Cera Alba zurückgreifen.

Klartext: Sinnvoll oder nicht

Bienenwachs ist als Substanz in Cremes ein durchaus sinnvoller Wirkstoff. Ähnlich wie Aqua – also Wasser – verfügt es nicht über die Eigenschaften eines Wundermittels und wird Euch nicht von Hautproblemen in spe kurieren. Aber es ist ein natürlich vorkommender Rohstoff, der gut verwendet werden kann, um Kosmetika in ihrer Konsistenz zu verbessern. Zusätzlich können trockene Partien auf der Haut oder spröde Lippen mit Cremes, die Bienenwachs enthalten, gut behandelt werden. Das allergene Potential des Wirkstoffs ist minimal und der Inhaltsstoff als solches im Regelfall gut verträglich. Wer fettige Haut hat, sollte allerdings nicht das ganze Gesicht mit Produkten, die Cera Alba enthalten zukleistern. Und falls Ihr trockene Haut habt: Ihr braucht Feuchtigkeit, kein Wachs! Also benutzt auf lange Sicht lieber eine Feuchtigkeitscreme auf der Basis von Aqua und Lotionen oder Cremes mit Cera Alba nur gezielt für vereinzelte trockene, juckende oder schuppige Hautstellen… und eventuell noch im Winter, als Schutzschicht vor Wind, Schnee und Eis.