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Bronopol

BronopolBronopol steckt als Konservierungsmittel unter dem Namen 2-Bromo-2-nitropropane-1,3-diol in vielerlei Kosmetik. Warum das für Mensch und Umwelt gefährlich ist, warum Sie besser auf Bronopol verzichten sollten und was es für Alternativen zu dem bekannten Formaldehydabspalter gibt, haben wir in dieser Übersicht für Sie zusammengestellt.

Chemische Definition

Laut chemischer Definition gehört Bronopol zur Stoffgruppe der Diole, also der zweiwertigen Alkohole. Es besteht aus den Elementen Brom, Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff. Bronopol ist zudem unter den Bezeichnungen BNPD, BNPK, Bronocot oder Falisolan bekannt und ist ein Formaldehydabspalter. Das bedeutet, dass es in geringen Mengen Formaldehyd absetzt, einen Stoff, der als sehr bedenklich gilt. Dadurch wirkt Bronopol bakteriostatisch, hemmt also das Wachstum von Bakterien, und desinfizierend.

Wie wird Bronopol hergestellt?

Die Herstellung von Bronopol geschieht im Labor, da die Chemikalie einen synthetischen Ursprung hat. Durch eine Bromierung, also einer Reaktion mit dem Element Brom, von Di(hydroxymethyl)nitromethan.

Wofür wird Bronopol verwendet?

Bronopol wird generell als Konservierungsmittel eingesetzt. Ursprünglich fand es Anwendung in Arzneimitteln. Dort wird es entweder zur äußerlichen Anwendung gebraucht, oder als Bestandteil Latex oder feuchten Tüchern. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Branchen, die es verwenden. Obwohl das Sicherheitsdatenblatt einiger Bronopol-haltigen Produkte auf die Gefahren des Stoffes hinweist, findet man es im alltäglichen Leben. So zum Beispiel als Wasserbadkonservierer, Bestandteil von Klebstoffen, Reinigungsmitteln und Tinte. Es ist zudem Inhaltsstoff vieler Haarwaschmittel und Kosmetika, wie Lotionen, Deodorants, Parfüms und sogar Zahnpasta. Letztlich ist es als Fixierungsmittel oder zur Desinfektion in Gebrauch.

Warum enthalten Kosmetika Konservierungsstoffe?

Bronopol

Bronopol sollte vermieden werden

Konservierungsmittel wirken antibakteriell beziehungsweise bakteriostatisch und antimikrobiell. Somit sorgen sie dafür, dass sich Bakterien in Ihren kosmetischen Produkten nicht vermehren können und sogar abgetötet werden. Denn sobald die Verpackung von Haarspülungen, Cremes, Lotionen und vielen mehr einmal geöffnet ist, können Sie theoretisch eindringen. Das Eindringen und die Ausbreitung von Bakterien und anderen Mikroorganismen wie Pilzen wird zudem begünstigt, wenn ein Pflegeprodukt Wasser enthält. Das ist tatsächlich in den meisten Fällen so und sorgt für perfekte Lebensbedingungen. Hersteller greifen aus diesen Gründen zu Konservierungsmitteln, wie Bronopol, anderen Formaldehydabspaltern oder anderen synthetischen oder natürlichen Stoffen.

Warum gilt Bronopol als schädlich?

Bronopol gilt hauptsächlich als gefährlich, weil es ein Formaldehydabspalter ist. Formaldehyd wiederum ist ein giftiger chemischer Stoff. Er gilt als krebserregend und mutagen, begünstigt also die Entstehung von Krebs und verändert das Erbgut. Diese Einstufungen haben sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO, also auch die Europäische Union vorgenommen. Als Begründung werden unter anderem Tierversuche angegeben, die die entsprechenden Resultate zeigten. Wer mit Formaldehyd in Kontakt kommt oder es sogar einatmet kann eine Reihe von Nebenwirkungen erleiden. Dazu zählen Allergien, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Haarausfall, Gelenkschmerzen und Schwindel. Bei einer Allergie kann außerdem Dermatitis eine Folge sein. Ob Asthma durch Formaldehyd ausgelöst werden kann ist von der Forschung noch nicht hinreichend bewiesen worden. Es gilt zusammenfassend aber als sehr bedenklich, besonders wenn die Kosmetikprodukte mit Wasser nicht abwaschbar sind und demnach nicht ohne weiteres abgespült werden können.

Doch nicht nur Formaldehyd kann von Bronopol abgespalten werden. Nitrosamine, von denen einige karzinogen, also eine das wuchernde Wachstum fördernd, wirken, sind ebenso mögliche Abspalter.

Da Bronopol selbst für Warmblüter nur gering toxisch ist, gilt es trotzdem als beliebtes Konservierungsmittel. Dabei wird es in der Regel mit einer Konzentration von 0,02% bis 0,1%, der zulässigen Höchstkonzentration, des Produkts eingesetzt. Die Minimale Hemm-Konzentration (MHK), also die Konzentration des Stoffes, ab der dieser noch gerade so gegen die Vermehrung von Bakterien wirkt, liegt hingegen schon bei 0,0025%.

Zusätzlich ist Bronopol nicht nur gefährlich für den Menschen, sondern auch für die Umwelt. Da es als sehr giftig für Wasserorganismen gilt, wird es als umweltgefährdend eingestuft. Auf längere Sicht schadet es demnach Gewässern.

Wie erkennen Sie Kosmetik mit Bronopol?

Bronopol ist unter vielen verschiedenen Namen bekannt. Wie erkenne Sie also ob Ihre Kosmetika Bronopol enthalten ohne Synonyme wie BNPD, BNPK, Bronocot, Falisolan oder gar 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol auswendig zu kennen? Dafür sorgen auf einem internationalen Level die INCI-Bezeichnungen. INCI steht für international nomenclature cosmetic ingredients, bezeichnet also internationale Vorschriften für die Benennung von Inhaltsstoffen in der Kosmetik. Damit vor allem Verbraucher immer unabhängig von Sprachunterschieden nachvollziehen können, um welche Inhaltsstoffe es sich handelt, werden Inhaltsstoffe einheitlich angegeben. Dies ist meist der englische beziehungsweise wissenschaftliche Name einer Substanz. Für Bronopol ist dies die chemische Bezeichnung 2-Bromo-2-nitropropane-1,3-diol.

Welche Alternativen gibt es zu Kosmetik mit Bronopol?

Fast alle Kosmetika benötigen Konservierungsstoffe. Da Formaldehydabspalter wie Bronopol eine einfache Lösung sind, greifen viele Hersteller dazu, obwohl sie riskieren ihre Kunden Formaldehyd auszusetzen. Doch wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten gibt es einige Alternativen zu Bronopol als Konservierungsstoff. So gibt es andere, ebenfalls synthetische Konservierungsmittel, die allerdings nicht zu Formaldehyd reagieren. Das sind zum Beispiel Iodopropynyl Butylcarbamate (IPBC) oder Methylparaben. Diese beiden Stoffe stehen jedoch ebenso in der Kritik und sollen schädlich für die Gesundheit sein.

Gibt es Alternativen zu Bronopol, die nicht synthetisch sind?

Für alle, die Ihre Körperpflege vorzugsweise natürlich gestalten möchten, ist Naturkosmetik die richtige Lösung. Zertifizierte Naturkosmetikmarken verzichten komplett auf synthetische Inhaltsstoffe, wie Parabene, Silikone, künstliche Duftstoff und eben Bronopol und andere Formaldehydabspalter. Selbstverständlich muss auch Naturkosmetik konserviert werden.

Und wie?

Hersteller achten von Anfang der Produktion an darauf, möglichst keimfrei und steril zu arbeiten. Dadurch wird vermieden, dass Mikroorganismen schon vor Gebrauch an das kosmetische Produkt gelangen. Anschließend werden meist Verpackungen verwendet, die aus Glas bestehen oder durch Bienenwachs oder andere Beschichtungen undurchlässig gemacht wurden. Schließlich bedeutet Naturkosmetik häufig auf Plastik zu verzichten und stattdessen umweltfreundlichere Materialien anzuwenden.

In den kosmetischen Produkten selbst wird häufig mithilfe von Alkohol konserviert. Dieser hat den Nachteil, dass er die Haut schnell austrocknet und deswegen müssen zusätzliche feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe hinzugefügt werden. Eine andere Alternative sind ätherische Öle. In der richtigen Konzentration wirken sie antibakteriell und antimikrobiell. Zudem sorgen sie dafür, dass Ihr Beautyprodukt angenehm duftet.

Wo können Sie Kosmetik ohne Bronopol kaufen?

Wer Kosmetik ohne Bronopol finden will, sollte auf der Liste der Inhaltsstoffe nach 2-Bromo-2-nitropropane-1,3-diol suchen. Steht dieser lange Name nicht darauf, dann ist Ihr Produkt Bronopol-frei. Solche Kosmetika gibt es in jedem Drogeriemarkt, im Internet, sogar in gut sortierten Supermärkten und in speziellen Bio-Läden. Wem das Suchen zu mühselig ist, der kann entweder sofort zur Naturkosmetik greifen, oder Apps benutzen, die Ihnen ohne Kleingedrucktes sofort Auskunft über die jeweiligen Inhaltsstoffe geben.