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Aluminiumsalze

Aluminiumsalze

Sie begegnen Ihnen in jedem Drogeriemarkt und seit ein paar Jahren sorgen sie immer mal wieder für Meldungen in den Nachrichten: Aluminiumsalze. Hauptsächlich werden Aluminiumsalze im Zusammenhang mit Deodorants erwähnt und ihnen wird nachgesagt Brustkrebs und Alzheimer zu verursachen. Die großen Kosmetikhersteller werben deshalb damit auf Aluminiumsalze in Deos und anderen Pflegeprodukten zu verzichten. Doch warum überhaupt?
Was sind Aluminiumsalze und was machen sie mit Ihrem Körper? Um dieser und anderen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir im Folgenden eine Übersicht zusammengestellt mit den wichtigsten Fakten über Aluminiumsalze.

Chemische Definition

Aluminiumsalze sind Elementverbindungen von reinem Aluminium (Elementsymbol Al) und anderen Atomen. Das können zum Beispiel Chlor oder Wasserstoff sein und die dazugehörigen Aluminiumsalze heißen somit Aluminiumchlorid oder Aluminiumchlorhydrat. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Kombinationen.

Verwendung von Aluminiumsalzen

Aluminiumsalze kommen häufig in Kosmetika, wie Deos oder Cremes und ebenso in Medikamenten vor. Wenn es um die gesundheitliche Risikobewertung von Aluminium im Allgemeinen geht, unterscheidet man zwischen „körpernahen“ Anwendungsgebieten, wie Kosmetik, Lebensmitteln und Medikamenten und „körperfernen“ Anwendungen, wie zum Beispiel in der Bauindustrie. Bei letzterem ist es unwahrscheinlich, dass Aluminium in den Körper aufgenommen wird. Körpernahe Anwendungen hingegen begünstigen die Aufnahme von Aluminium, insbesondere wenn Aluminiumsalze enthalten sind.

Warum sind Aluminiumsalze wasserlöslich?

Salze sind Ionenverbindungen. Das bedeutet, dass sie aus geladenen Teilchen (Ionen) bestehen und somit polar sind. Wasser ist ebenfalls ein polarer Stoff und da sich gleiches in gleichem löst, sind Aluminiumsalze wasserlöslich. Aus diesem Grund bezeichnet man Salze als hydrophil. „Hydro“ bedeutet „Wasser“ und die Endung „-phil“ kommt von dem altgriechischen Wort „philos“ und bedeutet „liebend“. Demnach sind Salze wasserliebend und lösen sich gut darin auf. Dem entgegen stehen andere, nicht wasserlösliche Aluminiumverbindungen, wie Silikate oder Stearate.

Warum ist es wichtig, dass sich Aluminiumsalze in Wasser lösen?

Als Elementverbindung ist das reine Aluminium im Aluminiumsalz an ein anderes Element gebunden. Dieses Molekül ist zu groß, um über die Haut in den Körper aufgenommen zu werden. Wenn Aluminiumsalze in Deos aber mit Schweiß in Berührung kommen, löst das darin enthaltene Wasser die Verbindung auf. Reines Aluminium kann so in den Körper gelangen. Gesunde Haut kann allerdings nur 0,5% des im Deo enthaltenen reinen Aluminiums aufnehmen.


Wie viel Aluminium ist schädlich?

Die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Maximaldosis beträgt 10,5 Mikrogramm pro Tag. Aus Sicherheitsgründen ist der Abstand zwischen der Empfehlung und der tatsächlich gefährlichen Menge aber ausreichend groß. Das ist beruhigend zu wissen, wenn man betrachtet, dass der gegebene Grenzwert tatsächlich häufig überschritten wird. Das liegt zum Beispiel daran, dass das Rasieren der Achseln die Haut dort schädigt und dadurch werden nicht nur 0,5% des Aluminiums, sondern ganze 18% aufgenommen. Ebenso können selbst kleine Hautverletzungen oder Schleimhautkontakt mit einem aluminiumhaltigen Pflegeprodukt oder Lebensmittelverpackung zu dieser erhöhten Aufnahme beitragen. Wie viel Aluminium durch Aluminiumsalze in Kosmetik aufgenommen wird, ist laut Forschern von Körper zu Körper unterschiedlich.

Wie wirken Aluminiumsalze in meinem Körper?

Das reine Aluminium aus den Aluminiumsalzen verteilt sich auf Knochen, Lunge, Gehirn und andere Organe Ihres Körpers. 60% werden über die Niere wieder ausgeschieden, aber die restlichen 40% lagern sich auf unbestimmte Zeit an. Es ist jedoch nicht eindeutig bekannt, wie Aluminium im Körper wirkt. Die Behauptungen, dass Aluminiumsalze eine so giftige chemische Wirkung haben, dass sie Demenz, Alzheimer oder Brustkrebs verursachen, ist somit nicht bewiesen. Das Problematische an Aluminium im Körper ist voraussichtlich die Langzeitbelastung.

Woher stammt die Behauptung, dass Aluminiumsalze Brustkrebs verursachen?

Diese Theorie stammt hauptsächlich daher, dass viele Brustkrebsgeschwüre in der Nähe der Achselhöhlen entstehen und das eben der Ort ist, wo Menschen ihr Deodorant auftragen. Angeblich würden die Aluminiumsalze Schweißporen verstopfen und so giftig wirken, dass die Tumorentstehung begünstigt wird. Um diese Theorie zu beweisen, fehlen aber Langzeitstudien mit vielen Teilnehmern. Bisher liegen nur Korrelationsstudien vor, die zum Beispiel zeigen, dass Frauen, die in ihrer Jugend häufig Deosprays benutzt haben, im späteren Leben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs entwickeln. Diese Ergebnisse könnte allerdings andere Gründe haben, weswegen das Thema weiterhin kontrovers diskutiert wird. Zu Sicherheit ihrer Kunden verzichten einige große Marken, wie zum Beispiel Hidrofugal, trotzdem auf Aluminiumsalze in Deos.

Aluminiumsalze in Deos

Aluminiumsalze werden in vielerlei Kosmetik gebraucht. Das prominenteste Beispiel ist wohl Deo. Hier drosseln zum Beispiel Aluminiumchlorid und Aluminiumchlorhydrat die Feuchtigkeit des Schweißes, indem sie sich mit Eiweißen verbinden. Zudem verschließen sie die Schweißdrüsen in den Achseln. Dies hat den gewünschten Effekt eines Antitranspirants, kann allerdings in manchen Fällen zu einer Verstopfung und damit Entzündung kommen und Juckreiz auslösen. Außerdem gelangt reines Aluminium durch die wasserlöslichen Aluminiumsalze in die Zellen des Körpers. Das löst hingegen mancher Behauptungen keine Krebszellenbildung aus, führt aber bei einer zu hohen Konzentration dazu, dass die betroffenen Zellen absterben. Deswegen empfehlen Experten auf Deos mit Aluminiumsalzen zu verzichten.

Aluminiumsalze in Medikamenten

Neben Pflegeprodukten und Kosmetika enthalten sogar manche Medikamente Aluminiumsalze. Bei sogenannten „Antazida“ handelt es sich um eine Medikamentenklasse, die beispielsweise bei Sodbrennen oder anderen Magenbeschwerden verwendet wird. Sie können Aluminiumsalze enthalten, die über den Blutkreislauf vom Körper aufgenommen werden. Dadurch passiert es leicht, dass man die empfohlene Tageshöchstdosis überschreitet. Da die genauen Folgen von zu viel Aluminium im Körper nicht geklärt sind, wird insbesondere schwangeren Frauen davon abgeraten solche Medikamente einzunehmen, um das Kind nicht zu gefährden.

Aluminiumsalze als Allergieauslöser?

Aluminium ist das am häufigsten in der Natur vorkommende Metall. Daher hat sich der menschliche Körper an es gewöhnt und es gilt per se nicht als Allergie erregend. Jedoch können Aluminiumverbindungen die Haut reizen, besonders wenn sie leicht verletzt ist. Gesunde Menschen können reines Aluminium ausscheiden und sind daher nicht besonders anfällig für einer allergische Reaktion. Bei Menschen mit einer Störung dieses Mechanismus kann das Immunsystem allerdings anfangen Antikörper zu entwickeln, um sich gegen einen erhöhten Aluminiumgehalt zu wehren. Dadurch wird Histamin ausgeschüttet, welches wiederum eine allergische Reaktion verursachen kann. Generell ist das aber die Ausnahme und nicht die Regel.

Wie erkennen Sie, ob Ihr Produkt Aluminiumsalze enthält?

Wenn Ihr Pflegeprodukt Aluminiumverbindungen enthält, dann sind diese in der Liste der Inhaltsstoffe auf der Rückseite vermerkt. Außerdem werben viele große Marken damit keine Aluminiumsalze zu verwenden und drucken dies gut leserlich auf die Verpackungen. Des Weiteren können Sie davon ausgehen, dass es sich bei Naturkosmetik um Kosmetik ohne Aluminiumsalze handelt.

Aluminiumsalze in Naturkosmetik

Obwohl die genauen Konsequenzen einer erhöhten Aluminiumzufuhr im Körper nicht geklärt sind, möchten viele Menschen auf Nummer sicher gehen und achten darauf, auf Kosmetik mit Aluminiumsalzen zu verzichten. Ein einfacher Trick ist es dann zu Naturkosmetik zu greifen. Naturkosmetik enthält keine synthetisch hergestellten Inhaltsstoffe und pflegt Sie daher ohne Chemie. Als Ersatz für Aluminiumsalze wird zu ätherischen Ölen gegriffen, die für einen angenehmen Duft sorgen und Ihre Haut nicht unnötig reizen oder Poren verstopfen. Des Weiteren können Verbraucher zu Deokristallen oder -sprays greifen, die auf Alaun basieren. Bei Alaun handelt es sich um Kalium-Aluminium-Sulfat, einem Mineral. Wie der Name vermuten lässt, enthält Alaun Aluminium, wirkt aber anders als Kosmetika mit synthetisch hergestellten Aluminiumsalzen. Es hat ebenso eine antitranspirante Wirkung, verstopft die Poren allerdings nicht und dringt nicht in die Haut ein.