Pflanzenöle in der Kosmetik – Wofür sind sie gut?
Die Fettsäuren im Pflanzenöl
Fettsäuren sind langkettige Kohlenwasserstoffsäuren. Wenn innerhalb der langen Kohlenwasserstoffkette zwischen den Kohlenstoffatomen („C“) Doppelbindungen vorkommen, spricht man von ungesättigten Fettsäuren. Sind keine Doppelbindungen vorhanden, dann handelt es sich um gesättigte Fettsäuren.
» Mehr InformationenDie Pflanzenöle sind fette Öle und somit Ester von Fettsäuren mit Glycerol (Fettsäuretriglyceride), d.h. die Fettsäuren sind an Glycerol gebunden. Glycerol besitzt drei Stellen, an denen jeweils eine Fettsäure binden kann. Je nachdem, ob eine, zwei oder alle drei Stellen von Fettsäuren besetzt sind, spricht man von Mono-, Di- oder Triglyceriden. Es liegen allerdings in den Ölen auch einige freie Fettsäuren vor. Wofür sind die Fettsäuren nun gut? Das ist ganz einfach: Die Fettsäuren haben wichtige Funktionen im Körper. So bilden sie z.B. Bestandteile von Zellmembranen und helfen bei der Regeneration der Haut.
Hier nun eine Auflistung der wichtigsten Fettsäuren unter Angabe der Kettenlänge (die Zahl hinter dem C gibt an, aus wie vielen Kohlenstoffatomen die Kette besteht), der Anzahl der Doppelbindungen (DB) innerhalb der Kette und der wichtigsten kosmetischen Eigenschaft:
- Laurinsäure (C12 – keine DB) ? antimikrobiell, kühlend
- Myristinsäure (C14 – keine DB) ? antimikrobiell
- Palmitinsäure (C16 – keine DB) ? rückfettend
- Stearinsäure (C18 – keine DB) ? bildet einen rückfettenden Film
- Ölsäure (C18 – 1 DB) ? langsam einziehend, feuchtigkeitsspendend
- Linolsäure (C18 – 2 DB) ? entzündungshemmend, stellt die Barrierefunktion der Haut wieder her
- ?-Linolensäure (eine Omega 3-Fettsäure) (C18 – 3 DB) ? wirkt regenerieren auf Zellen
- ?-Linolensäure (C18 – 3 DB) ? entzündungshemmend
Und nicht zu vergessen sind die Vitamine
Die am häufigsten in Pflanzenölen vorkommenden fettlöslichen Vitamine sind Vitamin A (bzw. Vorstufen wie Carotinoide oder Transretinolsäure) und Vitamin E (umfasst Tocopherole und Tocotrienole).
» Mehr InformationenDas gute alte Vitamin A hat man im Grunde überall schon einmal gehört. Das ist auch gut so, denn hierbei handelt es sich um ein sehr wichtiges Vitamin! Vitamin A und seine Vorstufen regen nämlich die Zellteilung an und wirken aktivierend und regenerierend auf die Hautzellen.
Tocopherole und Tocotrienole sind wichtige Antioxidantien. Sie wirken zellprotektiv an den Hautzellen, das heißt sie beschützen die Zellen vor Radikalen, die diese zerstören wollen. Außerdem bewahren sie durch ihre antioxidative Eigenschaft das Pflanzenöl vor dem Verderben, was sehr praktisch ist, da die Creme dann eine längere Haltbarkeit hat.
Lecithin macht Wasser und Öl in eins!
Das bekannteste Phospholipid, welches in Pflanzenölen vorkommt ist Lecithin. Genaugenommen ist es ein Überbegriff für Stoffe, die aus Phosphorsäure, Glycerol, Fettsäuren und Cholin bestehen, die sogenannten Phosphatidylcholine. Eine wichtige Eigenschaft dieser Stoffe ist, dass sie natürliche Emulgatoren darstellen. Emulgatoren sind Stoffe, die es erlauben, dass sich ein Gemisch aus einer wässrigen und einer fettigen Komponente nicht entmischt. Außerdem sind die Phospholipide im Körper wichtige Bestandteile von Zellmembranen.
» Mehr InformationenEin weiterer Bestandteil von vielen Pflanzenölen ist Squalen. Es bildet im Körper die Vorstufe des Cholesterols, was wichtig ist für den Aufbau von Zellen. Außerdem hat Squalen antioxidative und hautbeschützende Eigenschaften.