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Naturkosmetik ist nicht gleich Naturkosmetik – Anerkannte Gütesiegel helfen die Verwirrung zu beseitigen

Naturkosmetik boomt. Immer mehr Verbraucher greifen zu natürlicher Kosmetik. Laut Statistik ist der Umsatz von Naturkosmetik in Deutschland in den letzten 5 Jahren stetig gestiegen.

Waren es 2007 noch 600 Millionen Euro, konnten 2011 schon 815 Millionen Euro Umsatz verzeichnet werden. Tendenz steigend. Folglich wollen viele Unternehmen auf diesen Erfolgszug aufspringen und erstellen unternehmenseigene Gütesiegel.

Unternehmen schummeln mit GütesiegelnHersteller täuschen die Kunden!

Anhand dieser Siegel schaffen es Firmen, dass die Kunden einfacher Vertrauen zu ihren Produkten aufbauen können. Dies gelingt aber immer seltener, weil der Kunde mehr und mehr von den Massen an Gütesiegeln verwirrt wird.

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Heutzutage ist echte Naturkosmetik für den Verbraucher kaum noch von unechter Naturkosmetik zu unterschieden.

Die Hersteller haben mittlerweile so einige Tricks auf Lager, um ihre Produkte nach außen hin natürlich wirken zu lassen. Beispielsweise werden synthetische Inhaltsstoffe im Kleingedruckten auf dem Produkt oder der Verpackung aufgeführt.

Somit bleiben die Inhaltsstoffe, die keinesfalls in echter Naturkosmetik enthalten sein dürfen, meist für den Kunden unbemerkt. Und solange alle Inhaltsstoffe von den Herstellern aufgeführt werden, ist das auch legitim.

Das Werben von Firmen mit einem natürlichen Image, um Verbraucher auf Ihre Seite zu locken, wird in nächster Zeit wohl kaum nachlassen. Darum ist es wichtig zu wissen, wie man echte Naturkosmetik erkennen kann. Am einfachsten gelingt die Erkennung von Naturkosmetik anhand gültiger Gütesiegel.

Und wer vergibt nun diese anerkannten Gütesiegel?

Bisher kann noch nicht von einem einheitlichen Standard für Naturkosmetik gesprochen werden. Es gibt aber Richtlinien, an die sich die Unternehmen halten müssen, um ein gültiges Gütesiegel bzw. Prüfzeichen zu erhalten.

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Unter anderem werden nach einer sorgfältigen Auswahl und Kontrolle die Gütesiegel vom BDIH, ECOCERT und NaTrue vergeben. Weitere Siegel, die echte Naturkosmetik erkennen lassen, sind Demeter, Cosmebio und IHTK.

Findet der Verbraucher eines dieser Siegel auf dem Produkt, kann er sich sicher sein, dass weder künstliche Farb- und Duftstoffe, noch synthetische Konservierungsstoffe, Silikone oder Mineralien darin enthalten sind.

Der BDIH

Der BDIH ist der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V.. Er befindet sich bereits seit 6 Jahren in Zusammenarbeit mit europäischen Naturkosmetikverbänden und versucht anhand des Prüfzeichens und den dahinter verborgenen Kriterien die Verbraucherirreführungen unechter Naturkosmetik zu verringern.

Die Kriterien des BDIH beruhen weitreichend auf tierische, pflanzliche und mineralische Rohstoffe sowie Tierversuche und radioaktive Bestrahlung. Außerdem sind bestimmte Stoffe nach BDIH in Naturkosmetik nicht erlaubt:

– organisch-synthetische Farbstoffe

– synthetische Duftstoffe

– ethoxilierte Rohstoffe

– Silikone

– Paraffine und andere Erdölprodukte

Viele Unternehmen bieten zertifizierte Produkte mit dem Prüfzeichen des BDIH an. Ein paar von ihnen haben wir für euch zusammengestellt:

– Alterra Naturkosmetik

– Alverde Naturkosmetik

– Anne Lind Natural Wellness

– Calu Naturkosmetik

– Chitodent

– Indigo Pur

– IQV

– Mühle

– Nonique

– Speick

– Tinti

– Yalia

Das internationale Qualitätssiegel von ECOCERT

Das aus Frankreich stammende Unternehmen ECOCERT kontrolliert neben Öko-Textilien und natürlichen Wasch- und Reinigungsmitteln auch Naturkosmetik.

Seit 2002 wurden zwei Gütesiegel mit unterschiedlichen Kriterien erstellt.

Dabei fordert ECOCERT bei dem Label „Ökologische und biologische Kosmetik“, dass

– mindestens 95% aller Inhaltsstoffe aus natürlichem Ursprung,

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– mindestens 5% aller Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau und

– mindestens 95% aller eingesetzten pflanzlichen Stoffe aus biologischem Anbau stammen.

Das ECOCERT-Label „Natürliche Kosmetik“ wird erst vergeben, wenn

– mindestens 95% aller Inhaltsstoffe aus natürlichem Ursprung,

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– mindestens 5% aller Inhaltsstoffe des Endproduktes aus natürlichem Ursprung und

– mindestens 50% aller eingesetzten pflanzlichen Stoffe aus biologischem Anbau stammen.

Das internationale Qualitätssiegel von NaTrue

NaTrue ist ein Zusammenschluss verschiedener europäischer Naturkosmetikhersteller mit Sitz in Brüssel. Obwohl sich das Netzwerk schon 2007 gründete, wurde das Siegel als internationaler Standard erst 2009 festgelegt.

Die Vergabekriterien für das NaTrue-Siegel sind sehr anspruchsvoll.

Deshalb wurden die Gütesiegel bisher in drei Stufen unterteilt:

– Naturkosmetik (Gütesiegel mit einem Stern)

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– Naturkosmetik mit Bioanteil (Gütesiegel mit zwei Sternen) und

– Biokosmetik (Gütesiegel mit drei Sternen).

Für den Kunden ist diese Unterteilung auf den Verpackungen mittlerweile aber nicht mehr ersichtlich.

Fazit der Redaktion

Der Begriff Naturkosmetik ist bisher in Europa noch nicht geschützt. Wörter wie „bio“ und „natural“, beziehungsweise Bilder mit grünen Blättern und bunten Blüten, finden die Verbraucher auf vielen Produkten wieder.

Das heißt aber noch lange nicht, dass nur „bio“ und „natural“ drin steckt.

Vergesst die unendlich vielen unternehmenseigenen Qualitätssiegel. Wer wirklich Wert auf echte Naturkosmetik legt, nimmt sich die Zeit und macht sich auf die Suche nach Produkten mit den anerkannten Gütesiegeln.

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