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Haartransplantation

Auch ein Mann hat mal kosmetische Probleme und braucht einen Expertenrat. Bei mir sind es die Haare, die mir langsam aber sicher ausgehen. Ich weiß, dass viele Frauen Glatze sexy finden, aber mein Ding ist das nun gar nicht. Die Stärke, zum kahlen Kopf zu stehen, bringe ich einfach nicht auf. Ich will unbedingt etwas dagegen unternehmen. Weil ich von Wundermittelchen und ominösen Heilsversprechen nichts halte, soll es eine Haartransplantation sein. Was haltet ihr davon? Und gibt es da bestimmte Voraussetzungen?

Zunächst einmal befindest Du Dich mit Deinem Problem in allerbester Gesellschaft. 80 Prozent aller deutschen Männer teilen es mit Dir. Auch die haben nicht alle die Stärke der Duldung, das jüngste prominente Beispiel dafür ist der Fußballtrainer Jürgen Klopp. Mach Dir deswegen also keinen Kopp.

Die androgenetische Alopezie

Volles Haar durch Haartransplantation

Klingt geheimnisvoll, ist aber nichts anderes als der gemeine Haarausfall. Zumindest das, was der Volksmund darunter versteht. Denn wenn man es genau betrachtet, handelt es sich bei Deinem Problem um eine erblich bedingte Verminderung der Haarfollikel-Dichte. Aus denen wachsen normalerweise die Haare, wenn die Zahl abnimmt, ist es also auch mit der Haarpracht nicht mehr weit her. Verursacher für die Misere ist das männliche Geschlechtshormon Testosteron, aber auch Frauen kann es treffen. Vor allem in den Wechseljahren können die Haare lichter werden.

Hilft da wirklich nur die Haartransplantation?

Mit den von Dir schon erwähnten Wundermittelchen wollen wir uns hier nicht beschäftigen. Es gibt aber tatsächlich auch eine seriöse Alternative zur Transplantation. Das Medikament Minoxidil ist ein Mittel gegen Bluthochdruck, bei dem als Nebenwirkung vermehrtes Haarwachstum festgestellt wurde. Heute wird es nur noch wegen dieser ursprünglich unerwünschten Wirkung eingesetzt. Man verwendet es als Lösung, die auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Die Wirksamkeit der Therapie konnte durch wissenschaftliche Studien belegt werden. Allerdings hat diese Art der Behandlung auch so manche Nachteile. Die Wirkung zeigt sich nämlich erst nach etwa einem halben Jahr, bis dahin muss jeden Morgen und Abend getröpfelt werden, ohne Erfolgsgarantie. Und wenn es dann tatsächlich wirkt, muss die Lösung solange regelmäßig aufgetragen werden, wie die Haare wachsen sollen. Also gegebenenfalls bis zum Lebensende. Da ist die Haartransplantation auf jeden Fall die bequemere Methode der Wahl.

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Wie wird´s gemacht?

Genau gesagt werden nicht allein die Haare, sondern die Haarfollikel transplantiert. Also das komplette Haar inklusive Haarwurzel. Die Follikel gehören zur Haarwurzel und umschließen diese. So wird das Haar in der Kopfhaut verankert. Das Ziel einer erfolgreichen Transplantation ist, dass aus den verpflanzten Follikeln wieder neue Haare wachsen. Voraussetzung für diese Therapie ist das Vorhandensein von ausreichendem Spenderhaar auf dem Kopf des Patienten. Wer wartet, bis er eine Vollglatze hat, kommt für dieses Verfahren also nicht mehr in Frage. Die Spenderhaare werden am Hinterkopf entnommen, und zwar samt Haut. Deswegen ist eine örtliche Betäubung erforderlich. Die Wunde wird anschließend chirurgisch vernäht. So wird ein Hautstreifen mit Haarbewuchs entnommen, der bis zu zehn Quadratzentimeter groß sein kann. Die Haut wird in transplantable Stücke zurecht geschnitten, in die sogenannten Grafts. Darauf sind jeweils etwa fünf Haare. Die Grafts werden in gestanzte Löcher an den haarlosen Stellen eingesetzt. Das kann schon ein paar Stunden dauern. Nach überstandener Prozedur musst Du dann ungefähr noch drei Monate warten, bis aus den transplantierten Follikeln neue Haare sprießen.

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Kosten und Risiken

Die Kosten für diesen Eingriff sind nicht unerheblich. Je nach Umfang können es mehrere Tausend Euro sein. Und das ohne Erfolgsgarantie. Denn ob nach der Transplantation wirklich wieder neue Haare wachsen, ist nicht garantiert. Die verpflanzten Haarfollikel können nämlich wieder abgestoßen werden. Dann war alles umsonst. Aber auch wenn die Haarpracht wieder wuchert, besteht immer noch die Gefahr, dass den neuen Follikeln das gleiche Schicksal droht wie den alten. Dann kommt die Glatze irgendwann unweigerlich zurück. Weitere Risiken sind Narbenbildung und entzündliche Reaktionen.

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Wer ist mein Ansprechpartner?

Für Haut und Haar sind die Dermatologen zuständig. Unter ihnen gibt es spezialisierte Fachärzte, die eigens Haarsprechstunden abhalten. Diese Experten stellen zunächst die Ursache Deines Haarausfalles fest. Das ist natürlich die erste Grundvoraussetzung für jegliche Art der Behandlung. Es gibt nämlich auch verschiedene Krankheiten, die Haarausfall hervorrufen können. Der spezialisierte Dermatologe kann Dir auch sagen, ob auf Deinem Kopf genügend Spenderhaar zur Verfügung steht.

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Finger weg!

Nun doch noch ein paar Worte zu den erwähnten Wundermittelchen. Bei Deiner Recherche über die Behandlung von Haarausfall wirst Du nämlich immer wieder auf bestimmte Stoffe stoßen, die Abhilfe versprechen. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Hier die Liste einiger der wichtigsten Heilsversprecher: Aminosäuren, Eisen (wenn kein Eisenmangel besteht), verschiedene Vitamine, Proanthocyanidine, Hirse, Kieselsäure, Meerestierextrakte, Chinesische Kräuter, Ginkgo biloba, Aloe Vera, Ginseng, Bergamotte, Hibiskus, Sophoraextrakte, Koffein, Melatonin, Retinoide, Ciclosporin, elektromagnetische Felder, statische Felder, Laser und grüner Tee.

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Fazit der Redaktion

Ob Du eine kostspielige Behandlung ohne Erfolgsgarantie über Dich ergehen lassen willst, liegt ganz allein bei Dir. Diese Entscheidung kannst Du aber nur verantwortungsvoll treffen, wenn Du Dich eingehend von einem ausgewiesenen Spezialisten beraten lässt.

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