Haare aufhellen – Honig, Sonne und Co., was hilft?
Honig – Der leckere Aufheller aus der Natur
Ob man es glaubt oder nicht – Honig kann tatsächlich die Haare um ein bis zwei Nuancen aufhellen. Grund dafür ist ein bestimmtes Enzym, die Glucose-Oxidase, welche von Bienen in den unreifen Honig transportiert wird. Kommt reifer Honig mit Wasser in Kontakt, wird immer neues Wasserstoffperoxid aus dem Zucker gebildet, sodass die Wirkung lange anhält. Wasserstoffperoxid ist dafür verantwortlich, dass unsere Haare aufgehellt werden und befindet sich auch in Produkten aus der Drogerie. Vorteil beim Honig ist jedoch, dass keine hohen Konzentrationen erreicht werden können, nur geringe Mengen werden nachgebildet und das über einen längeren Zeitraum. Eine hohe Konzentration Wasserstoffperoxid schädigt die Hautzellen und die Kopfhaut wird angegriffen. In Drogerieprodukten findet man deutlich höhere Dosen, da die Wirksamkeit aufgrund der Instabilität der Verbindung mit der Zeit nachlässt. In der Natur wird dieses nur im unreifen Honig freigesetzt, reifer Honig muss deshalb vorher verdünnt werden. Am besten eignet sich naturbelassener Blütenhonig, da er die höchste Konzentration an Glucose-Oxidase besitzt. Ebenfalls geeignet ist medizinischer Honig aus der Apotheke, er enthält 2 Sorten Honig, einmal den Manuka Honig und eine Sorte die eine hohe Konzentration an Glucose-Oxidase besitzt und somit mehr Wasserstoffperoxid produziert. Ungeeignet sind stark verarbeitet und erhitzte Honigsorten, da dadurch die Enzyme zerstört wurden.
Sonne keine Alternative!
Das menschliche Haar ist grob in drei Schichten aufgebaut. Die äüßerste Schicht, auch Schuppenschicht genannt, besteht aus flachen, übereinander liegenden abgestorbenen Zellen. Ihr Aussehen erinnert an einen Tannenzapfen. Beim gesunden Haar liegt diese Schicht flach an und reflektiert das Licht optimal- das Haar glänzt gesund. Die UV-Strahlung der Sonne schädigt die Struktur der Schuppen, diese liegen nicht mehr flach an, fransen aus und reflektieren das Licht nicht mehr richtig. Deine Haare erscheinen dann stumpf, strohig und lassen sich schlecht kämmen. Sie neigen zudem zu Spliss.
» Mehr InformationenAuch die zweite Haarschicht reagiert empfindlich auf Sonnenstrahlen. Die sogenannte Faserschicht macht 80% des Haares aus und besteht aus feinen Keratinfasern. Zusammen mit der Kidsubstanz machen sie das Haar reißfest und elastisch. Die Haarpigmente sind ebenfalls in diese Schicht eingelagert. UV-Strahlen und auch das sichtbare Tageslicht fördern den Abbau des Keratins, das Haar verblasst. Durch Feuchtigkeit und Salzwasser wird der Effekt verstärkt, sie wirken wie Brenngläser. Je heller Deine Haare sind, desto schneller laufen die Prozesse ab. Also auf keinen Fall das Haar ungeschützt der Sonne aussetzen. Gerade in den Sommermonaten brauch Dein Haar mehr Pflege und Du solltest es nicht durch zusätzliche Sonneneinstrahlung strapazieren.
Und was gibt’s aus der Drogerie?
In der Drogerie gibt es verschiedene Produkte, um sein Haar aufzuhellen:
» Mehr Informationen- Die klassische Blondierung: Sie schafft bis zu 8 Nuancen. Das hoch dosierte Wasserstoffperoxid, häufig in Kombination mit Ammoniak, löst die natürlichen Haarpigmente auf.
- Die Coloration: Mit einer Coloration schaffst Du bis zu zwei Nuancen, die Wasserstoffperoxidkonzentration ist hier deutlich geringer. Die natürlichen Farbpigmente werden durch künstliche ersetzt. Optimal wenn man nur einen Tick heller sein möchte.
- Strähnchen: Häufig reicht es schon aus, helle Strähnchen ins Haar zu setzten. Die partielle Anwendung ist nicht so strapazierend und es wirkt natürlich.
- Blond-Sprays: Einfach vor dem Föhnen ins Haar geben, die geringe Konzentration an Wasserstoffperoxid hellt das Haar schonend leicht auf. Jedoch nicht jeden Tag benutzen!
Fazit der Redaktion
Wer sein Haar um ein- bis zwei Nuancen natürlich aufhellen möchte, kann ruhig zum Hausmittelchen Honig greifen. Dazu einfach 2 EL Honig mit 2 EL Conditioner mischen und ins feuchte Haar geben. Ist die Konsistenz zu breiig, einfach den Anteil an Conditioner erhöhen. Den Honig nicht erwärmen. Dann das Haar hochdrehen und in Frischhaltefolie einwickeln, darüber ein Handtuch. Den Kopf schön warm halten, dann ist der Effekt noch größer. Die Einwirkzeit beträgt 4-10 Stunden, am besten lässt Du es über Nacht einwirken. Probier‘ es aus!
Um deutlichere Ergebnisse zu erreichen, kommt man um die Chemiekeule aus der Drogerie leider nicht herum!