Schröpfen gegen Cellulite
Unfair, aber wahr ? Frauen bekommen Cellulite und Männer bleiben verschont
Zumindest ist das meistens der Fall. Es gibt zwar auch einige Männer, bei denen Cellulite auftreten kann, der Anteil männlicher Betroffener ist aber verschwindend gering. Die Ursache liegt im weiblichen Bindegewebe. Das Fettgewebe von Frauen wird von bindegewebigen Kollagensträngen durchzogen. Wachsen die Zellen des Fettgewebes, drückt sich dieses zwischen den Kollagenfasern hindurch und wird unter der Haut in Form von Dellen sichtbar. Durch die Verminderung des Abtransports von Blut- und Lymphe kann zudem Flüssigkeit ins Gewebe dringen und verbleibt dort. Einzig positiv ist, dass die Dellen nicht gefährlich sind. Sie stellen also „lediglich“ ein optisches Problem dar, mit dem sich jedoch nicht jede Frau abfinden möchte. Zur Bekämpfung der Cellulite werden zahlreiche Wundermittelchen angepriesen, die in den meisten Fällen wirkungslos sind. Neben einer ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung hat vor allem Sport einen positiven Effekt auf die Ausprägung der Dellen. Als unterstützende Maßnahme wird häufig aber auch das Schröpfen empfohlen, das von einigen Praxen und Kosmetikerinnen angeboten wird.
» Mehr InformationenSchröpfen, was ist das eigentlich?
Beim Schröpfen wird mit Schröpfgläsern ein Unterdruck erzeugt, durch den Haut und Gewebe stark angesogen werden. Durch diese Maßnahme wird vermehrt Blut in das Gewebe gesogen und der bearbeitete Bezirk stärker durchblutet. Diesen Effekt sieht man sofort durch eine starke Hautrötung. Auch der Lymphfluss soll bei der Behandlung angeregt werden. Das Schröpfen wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt und unter anderem auch im Rahmen einer Cellulitebehandlung angeboten.
» Mehr InformationenIst es sinnvoll zur Bekämpfung von Cellulite oder nicht?
Durch die vergrößerten Fettzellen kommt es auch zu einem erschwerten Blut- und Lymphfluss. Die Lymphe ist aber maßgeblich am Abtransport von Eiweißen und Lipiden beteiligt. Beim Kampf gegen Cellulite sollte auf jeden Fall auf einen verbesserten Lymphfluss geachtet werden. Um das Gewebe entstauen zu können, sind Maßnahmen von außen sinnvoll. Daher kann das Schröpfen als begleitende Maßnahme der Cellulitebehandlung empfohlen werden.
» Mehr InformationenUnd was ist das Resultat?
Oft wird behauptet, Cellulite würde unter anderem aus der Ansammlung von Stoffwechselprodukten im Bindegewebe resultieren. Schröpftherapien sollen diese „Schlacken“ abtransportieren können. Dass es zur Ansammlung von Stoffwechselprodukten kommt, konnte aber bisher noch in keiner Weise wissenschaftlich nachgewiesen werden. Daher sollten derartige Aussagen stets mit einer gesunden Portion Skepsis betrachtet werden. Dennoch kann eine begleitende Schröpfkur im Rahmen einer Cellulitebehandlun sinnvoll sein, um die Durchblutung anzuregen und den gestörten Lymphfluss wieder zu aktivieren.
» Mehr InformationenFazit der Redaktion
Eins sei aber gesagt: Es ist nicht damit getan, einige Wochen zum Schröpfen zu gehen und dann mit glatter, straffer Haut belohnt zu werden. Wer mit dieser Hoffnung zum Schröpfen geht, wird sicherlich enttäuscht werden. Nach dem Schröpfen wirkt die Haut direkt viel straffer und glatter, dabei handelt es sich aber nur um einen kurzeitigen Effekt. Um die Ausprägung der Cellulite zu verringern, muss Frau selbst aktiv werden. Mit einer leicht kalorienreduzierten (maximal 300 bis 500 Kalorien weniger pro Tag) gesunden Ernährung und regelmäßigem Sport können die besten Resultate erzielt werden. Sorgt man dann noch für einen gesteigerten Lymphtransport ? zum Beispiel durchs Schröpfen ? wird die Haut mit der Zeit auch straffer und praller.
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