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Aus was besteht meine Kosmetik?

KörperöleWir verwenden sie täglich und erfreuen uns an der scheinbar angenehmen Wirkung und den feinen Duftstoffen: Kosmetik findet sich in beinahe jedem Badezimmer und wird wenigstens einmal am Tag verwendet. Bei der Auswahl achten wir vor allem auf den Duft, die Farbe und die ausgewiesene Wirkung. Die Inhaltsstoffe geraten dagegen schnell in Vergessenheit. Dabei werden für Kosmetikprodukte unterschiedliche Rohstoffe verwendet und einige von ihnen gelten als schädlich, wenn nicht sogar gefährlich. Lesen Sie hier, welche Inhaltsstoffe in der Kosmetik verwendet werden, worauf Sie besonders achten müssen und welche Substanzen schädlich sind. Außerdem verraten wir Ihnen, wo Sie einen Kosmetik-Check machen können.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Aus was besteht meine Kosmetik?Die Auswahl guter Kosmetik fällt angesichts der zahlreichen Inhaltsstoffe, die dafür verwendet werden können, nicht leicht. Weltweit sind immerhin mehr als 10.000 verschiedene Inhaltsstoffe zugelassen. Zwar dürfen diese laut Gesetzgeber verwendet werden, doch es gibt keine Garantie dafür, dass sie unbedenklich sind. Zwar sind viele der verwendeten Rohstoffe im eigentlichen Sinne nicht gefährlich, sie können Haut und Organismus aber in der Tat belasten und vor allem bei regelmäßiger Verwendung Schäden hinterlassen.

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Blind sollten Sie Ihre Kosmetik also nicht kaufen, denn grundsätzlich muss bei jedem Produkt genau aufgeführt sein, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Leider verursacht ein Blick auf die Inhaltsliste bei den meisten Verbrauchern jedoch nur Kopfschütteln, denn die genannten Begriffe sind einem Laien meist nicht bekannt.

Tipp! Europaweit verwenden Kosmetikhersteller eine spezielle Sprache, um Ihre Inhaltsstoffe auszuweisen. Für Brancheninsider ist damit zwar klar, was wirklich drinsteckt. Der Verbraucher kann damit aber nichts anfangen.

Möchten Verbraucher wirklich wissen, was in der Kosmetik steckt, können Sie auf eine Datenbank oder Fachbücher ausweichen, die sich mit den speziellen Begriffen auseinandersetzen. In einer Datenbank erfahren Sie meist auch, ob es sich um bedenkliche oder brisante Inhaltsstoffe handelt. Diese Recherche ist natürlich sehr aufwendig und braucht Zeit. Einfacher geht es mit einem Online Check, der beispielsweise von der Organisation Hautschutzengel angeboten wird. Der Check erfordert einige individuelle Informationen von dem Verbraucher. So muss beispielsweise der Markenname, die Inhaltsliste und die Kosmetikart eingetragen werden. Weiterhin sollten Sie ein Foto hochladen. Anschließend erhalten Sie eine Beurteilung zu Ihrem Kosmetikprodukt.

Vor- und Nachteile eines Online-Checks

Die Vorteile von einem solchen Check liegen auf der Hand:

  • Sie erfahren, was in der Kosmetik steckt
  • unverständliche Fachbegriffe werden übersetzt
  • Sie erhalten eine Bewertung bzw. Beurteilung der Inhaltsstoffe
  • zeigen das wahre Bild der Kosmetik
  • decken bedenkliche Aspekte auf
  • sind für jeden Verbraucher verwendbar
  • Inhaltsliste muss von Hand eingegeben werden
  • braucht ein wenig Zeit

TIPP: Die Zahl der Verbraucher, die an Allergien und Unverträglichkeiten leiden, steigt stetig. Daher ist es zusehends wichtig, auf die Inhaltsstoffe zu achten und bedenkliche Produkte bei bekannten Unverträglichkeiten zu meiden.

Welche Stoffe sind in der Kosmetik enthalten?

Es ist verständlich, dass Sie wissen möchten, was genau in Ihrer Kosmetik steckt. Wir haben für Sie einige typische Inhaltsstoffe zusammengestellt, die in den meisten Produkten enthalten sind:

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Inhaltsstoffe Hinweise
Nanopartikel Nanopartikel kommen in den verschiedensten Kosmetikprodukten vor. Sehr beliebt sind sie bei Sonnencreme. Aber auch diverse Make-up Produkte weisen Nanopartikel auf. Typisch für diese Stoffe ist die minimale Größe, die gerade einmal bei wenigen Nanometern liegt. In der Kosmetik werden vorwiegend synthetische Nanomaterialien verwendet. Bislang ist noch nicht vollständig klar, ob die Nanopartikel bedenklich für den Körper sind. Der BUND ist jedoch darum bemüht, hier einen Einsatzstopp für die Stoffe zu bewirken.
Mikroplastik Mikroplastik finden Sie in Kosmetikprodukten unterschiedlicher Art. Neben Peelings gehören hierzu auch Cremes, Shampoos und ebenso Reinigungslotionen für die Haut. Der Name verrät hier im Grunde bereits, was sich hinter den Inhaltsstoffen verbirgt. So handelt es sich dabei um winzige Plastikteilchen, die Sie mit dem bloßen Auge überhaupt nicht wahrnehmen. Typische Bezeichnungen für Mikroplastik sind:

  • Acrylates Copolymer
  • Nylon-12
  • Polyethylene
  • Nylon-6

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum die Hersteller aus Mikroplastik zurückgreifen. So können sie als Filmbildner verwendet werden, werden oft aber auch als günstiger Füllstoff genutzt. Mikroplastik dürfte Ihnen also im Rahmen der Anwendung durchaus einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Besonders bedenklich ist es insbesondere für die Umwelt, denn über das Abwasser gelangen diese für uns nicht sichtbaren Teilchen in den Umweltkreislauf. Wissenschaftlern ist es zum Beispiel schon gelungen nachzuweisen, dass diese Partikel sowohl in Krebsen als auch Fischen zu finden sind.

Duftstoffe Natürlich verwenden wir bevorzugt Kosmetik, die angenehm riecht. Daher sind die Hersteller auch nicht darum verwegen, Duftstoffe einzusetzen, die für eben jenen vielversprechenden Geruch sorgen. Es gibt heute eigentlich kaum Kosmetik, die ohne Duftstoffe ausgeliefert wird. Sie sind sowohl in Cremes und Duschgels zu finden als auch in Parfums und Deos. Duftstoffe können synthetischer als auch natürlicher Art sein. Unbedenklich sind die 26 geläufigen Duftstoffe übrigens nicht. So wurden zum Beispiel sieben bereits als potente Allergene ausgemacht. Weitere vier wurden als hochpotent ausgewiesen. Da all diese Stoffe negative Auswirkungen wie Rötungen und Juckreiz nach sich ziehen können, müssen sie auf den Verpackungen von den Herstellern ausgewiesen werden. Grundsätzlich sollten folgende Zielgruppen keine Kosmetik mit Duftstoffen verwenden:

Silikone Sie sind unumstritten ein Grund dafür, warum viele Verbraucher mittlerweile auf Naturkosmetik ausweichen. Silikone sind in vielen Kosmetikprodukten standardmäßig zu finden. Sie werden vorwiegend unter folgenden Begriffen aufgeführt:

  • Dimethicone
  • Methicone

In erster Linie machen Silikone die Kosmetik angenehm weich und damit vielseitig einsetzbar. Beliebt sind sie sowohl in Shampoos als auch in sogenannten Conditionern. Silikone, die mit den Abkürzungen D4 und D5 gekennzeichnet sind, sind bedenkliche Stoffe, denn sie in der Umwelt nur schwer abbaubar und werden deswegen als wassergefährdend bezeichnet. Außerdem soll D4 eine negative Wirkung auf die Fruchtbarkeit haben.

Besondere Vorsicht bei Aluminium

Noch immer wird in vielen Kosmetikprodukten auf Aluminium verwiesen. Von Kosmetika mit diesem Stoff sollten Sie nicht Gebrauch machen. In der Kosmetikwelt hat sich das Leichtmetall vor allem aufgrund seiner Wirkung durchgesetzt. So trägt es hier zu einem Porenverschluss bei und reduziert die Schweißbildung. Damit wird dann natürlich auch der Schweißgeruch minimiert. Doch dafür zahlen Sie eventuell einen hohen Preis – aus gesundheitlicher Sicht.

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Wichtig: Entgegen vieler Vermutungen bleibt Aluminium in sämtlichen Formen eben nicht auf der Haut zurück, sondern dringt über die Poren in diese ein. Das Leichtmetall bleibt schließlich in den Brustdrüsen stecken und reichert sich dort an.

Seit einiger Zeit besteht der Verdacht, dass die in den Brustdrüsen angereicherten Aluminiumrückstände die Bildung von Brustkrebs fördern können. Belegt wurde das von Wissenschaftlern zwar nicht eindeutig, trotzdem ist Vorsicht geboten. Außerdem können die Aluminiumbestandteile für Hautreizungen sorgen. Auf die Vermutung der krebsfördernden Wirkung haben viele Kosmetikhersteller inzwischen reagiert und vermeiden die Verwendung von Aluminium in den Deodorants. Häufig wird darauf auch deutlich sichtbar hingewiesen.

Weitere bedenkliche Stoffe in der Kosmetik

Verschiedene Rohstoffe werden in der Kosmetik um Zusatzstoffe ergänzt, um in erster Linie die Wirkung weiter zu verbessern. Doch viele dieser Zusatzstoffe sind bedenklich und können Ihrer Gesundheit schaden. Stoffe, die beispielsweise immer wieder in der Kritik stehen, sind die sogenannten Parabene. Parabene sind klassische Konservierungsstoffe.

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Parabene sind alles andere als unbedenklich, denn sie haben eine hormonähnliche Wirkung. Diese wurde bereits in einer vom BUND veröffentlichten Studie im Jahr 2013 nachgewiesen. Im Rahmen dieser Studie kamen die Verantwortlichen zu dem Ergebnis, dass insgesamt etwa ein Drittel der Parabene, die Kosmetikprodukte aufweisen, eine hormonelle Wirkung haben. In den meisten Fällen ähnelt die hormonelle Wirkung der Parabene dem weiblichen Östrogen. Da sich diese Stoffe im Körper anreichern, können Sie die Bildung verschiedener Krankheiten fördern. Es gibt einzelne Verbrauchergruppen, für die Parabene besonders gefährlich sind.

Dazu gehören:

  • Schwangere
  • Kleinkinder
  • Jugendliche, die sich in der Pubertät befinden
  • Föten

TIPP: Wenn Sie einen Kosmetik Check durchführen möchten, können Sie auf die ToxFox App der Organisation BUND zurückgreifen. Diesen Kosmetikcheck gibt es auch auf der Webseite der Organisation. Er ist für Verbraucher vollkommen kostenlos.

Die hormonelle Wirkung ist bei vielen Inhaltsstoffen in der Kosmetik ein gewaltiges Problem. Leider gibt es hormonelle Stoffe auch in der Sonnencreme. UV-Filter und UV-Absorber können ebenso hormonell wirksam sein. Betroffen davon sind insbesondere die Filter Methoxycinnamate und Bezophenone.

Diese Stoffe sind in vielerlei Hinsicht bedenklich:

  • UV-Filter können Allergien auslösen.
  • Aufgrund ihrer hormonellen Wirkung stehen sie im Verdacht, Krebs auszulösen.
  • Die Wirkung ist mit der von Hormonen vergleichbar.

TIPP: Es gibt auf dem Markt auch Sonnencreme, die weitgehend unbedenklich ist. Hier müssen Sie aber auf die Inhaltsstoffe achten und diese genau lesen.

Vorsicht ist grundsätzlich auch bei Tensiden geboten. Tenside und Emulgatoren gibt es beispielsweise in der Zahnpasta. Sie kommen aber auch im Shampoo vor. Hersteller setzen Tenside und Emulgatoren in erster Linie ein, damit die Haut durchlässiger wird. Dadurch haben sie aber auch eine fatale Wirkung. Die Schadstoffe gelangen durch die durchlässigere Haut schneller in das Körperinnere. Einmal dort angekommen, sind sie oftmals für Allergien verantwortlich. Es gibt übrigens auch Derivate, die krebserregend sein können. Diese werden meist auf Basis von Erdöl hergestellt.

Vorsicht ist grundsätzlich sowohl bei Farbstoffen als auch bei Bleichmitteln gegeben. Beides kommt in beachtlicher Zahl zum Beispiel in Haartönungen vor. Sie können diese auf der Inhaltsliste relativ leicht erkennen, in dem Sie hier auf die folgenden Abkürzungen achten:

  • -anilin
  • -amine
  • -anilid

Auch wenn sie zu den meisten Kosmetikprodukten einfach dazu gehören, sollten Sie bedenken, dass auch diese Stoffe als potenziell krebserregend angesehen werden und sie deswegen Ihrem Körper nachteilig schaden. In den meisten Kosmetikprodukten ist außerdem Alkohol enthalten. 2013 hat das Center for Environmental Health eine umfassende Untersuchung von zahlreichen Shampoos durchgeführt. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass Cocamide DEA, ein krebserregender alkoholischer Stoff, in fast 100 Shampoos vorhanden ist.

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