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Olivenöl

Die Olive – Kleine Steinfrucht ganz groß

Wirkstoff Olivenöl – Worum geht’s?

Jeder kennt dieses in meist dunklen Flaschen enthaltene Öl. Ob man nun ein Essig-Öl-Dressing oder Tomate-Mozarella zubereiten möchte – in der Küche ist das Olivenöl das Öl Nummer 1! Daher transportiert das Synonym des Olivenbaums „Ölbaum“ nahezu perfekt die Bedeutung dieses Öls. Denn kaum ein anderes Öl wird so eng mit dem Wort Pflanzenöl verbunden.

Olivenöl in KosmetikaBy the way – Woran erkenne ich ein gutes Olivenöl?

Das Olivenöl wird abhängig von seiner Qualität entweder aus den Früchten, dem reinen Fruchtfleisch oder den ganzen Früchten samt Kernen oder sogar nur aus den Kernen gepresst. Die beste Qualität hat hierbei das reine Fruchtfleischöl, gefolgt von dem Öl, welches aus den ganzen Früchten gepresst wurde. Wenn Du besonderen Wert auf die Qualität deines Olivenöls legen solltest, dann achte darauf, dass „Natives Olivenöl Extra“ auf dem Etikett steht. Denn nur dieses zeichnet die erste Güteklasse aus. Hierbei handelt es sich um Öl, welches direkt aus Oliven durch mechanische Verfahren (Pressung oder Kaltpressung) hergestellt wurde. In diesem Fall ist der Gehalt an freien Fettsäuren auf 0,8g pro 100 g begrenzt. Ebenso auch der Gehalt an Wachsen aus der Fruchtschale. Qualitativ hochwertige Olivenöle, die kaltgepresst bei Temperaturen um 27 °C worden sind, tragen eine eher goldgelb bis grünlich gelbe Farbe. Ist das Olivenöl dahingegen dunkel oder intensiv grün gefärbt, deutet dies auf erhöhte Temperaturen beim Pressvorgang hin. Ist das Olivenöl grünlich, herrscht Chlorophyll als farbgebende Substanz vor. Ist das Öl dagegen eher goldgelb, übernimmt Carotin diese Rolle. Essentiell ist hier ebenso wie bei anderen Ölen die Verarbeitung von unverseherten, ganzen Früchten. Denn beschädigte Früchte unterliegen enzymatischen Prozessen, welche den Anteil freier Fettsäuren im Öl deutlich erhöhen. Daher kommt nämlich die oben erwähnte Begrenzung des Gehaltes an freien Fettsäuren. Je geringer nämlich dieser Gehalt, umso unverseherter die Früchte und umso weniger enzymatische Prozesse sind abgelaufen.

Und was gibt die Olive inhaltlich so her?

Da im Olivenöl zu etwa 75% einfach ungesättigte Fettsäuren an das Glycerol gebunden sind, zählt dieses Öl zu den realtiv haltbaren, oxidationsstabilen Ölen. Man findet im Olivenöl als langkettige Fettsäure zu 72% Ölsäure, zu 11% Palmitinsäure, zu 7,9% Linolsäure und zu unter 5% Palmitolein- und Stearinsäure. Der Gehalt an Tocopherol ist im Olivenöl mit 12-25 mg pro 100g Öl nicht sehr hoch und basiert vor allem auf dem kosmetisch aktiven ?-Tocopherol. Dies ist ebenso beim Avocadoöl der Fall. Außerdem enthält dieses Pflanzenöl auch Pflanzenhormone, die Phytosterole mit etwa 0,5-1,5% sowie den acyclischen (kein Ringschluss) Triterpenkohlenwasserstoff (besteht aus 30 C- Atomen) Squalen.

Wie wirkt Olivenöl?

Dieses Öl wurde bereits im Nahen Osten und der griechisch-römischen Antike vor etwa 6.000 Jahren gewonnen und verwendet. Und was sich damals schon bewährt hat, kann doch heute so schlecht gar nicht sein?! Denn Olivenöl hat eine lange Tradition als Trägeröl für Pflanzenauszüge. Oder es dient als Basisöl für heilende Salben. So auch für Rotöl, dem Auszugsöl aus dem Johanniskraut, welches traditionell auf der Basis von Olivenöl hergestellt wird und äußerlich aufgetragen zur Schmerzlinderung und Wundheilung dient. Darüberhinaus gilt es als anregend, erwärmend und durchblutungsfördernd.

Das Olivenöl zieht sehr langsam in die Hornschicht ein. Es wirkt daher erweichend und lösend und eignet sich somit besonders für schorfige, schuppige und raue Hautzustände. Außerdem ist der hohe Gehalt an Ölsäure dafür verantwortlich, dass dieses Öl befeuchtend, schützend und in Kombination mit der Palmitinsäure restrukturierend in der Hornhaut wirkt.

Vorsicht, Nebenwirkungen!

Kann dieses super tolle und durchweg mit positiven Eigenschaften behaftete Olivenöl schädlich sein? Oder mir nicht gut tun? Nicht wirklich! Jedoch muss man klar und deutlich sagen, dass der charakteristische Eigengeruch des Olivenöls für viele Anwenderinnen die Attraktivität für den Einsatz in Kosmetika mindert. Jedoch ist aber interessant, dass sich dieser Geruch in Kombination mit dem Macadamianussöl neutralisieren soll.

Klartext: Sinnvoll oder nicht?

Ganz klar: SINNVOLL! Denn abseits von seinem Einsatz als perfektes Küchenöl gilt es ja als Trägeröl für Pflanzenauszüge. Und das spricht ja deutlich für dieses Öl. Natürlich ist es eher ungeeignet für Menschen, die ein feine Nase haben. Jedoch können Duftzusätze diesen charakteristischen Geruch übertünchen, denn im Handel gibt es viele Cremes, die auf der Basis der Olive beruhen. Und wer diese grüne oder schwarze Steinfrucht nicht nur gern isst, der kann doch sehr gern mal zu Produkten auf Olivenölbasis greifen, oder?!

 

Quellenverzeichnis:

Bräutigam, Brigitte: Lexikon der kosmetischen Rohstoffe. Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2012, S. 43

Käser, Heike: Naturkosmetische Rohstoffe. Freya Verlag, Zürich, 2011, S. 86 ff

Voigt, Rudolf: Pharmazeutische Technologie. Deutscher Apothekerverlag, Stuttgart, 2010, S. 168 f