Mehr Infos

ⓘ Hinweise zur Produktauswahl, Finanzierung & Bewertung

Pocken – Eklige Pusteln und Lebensgefahr

Pocken können Lebensgefahr bedeutenDie Krankheit Pocken mit den ekligen Hautpusteln kennt man heutzutage nur noch von Fotos. Zum Glück, denn es handelt sich um eine schreckliche Seuche. Die gefährlichen Viren, welche die Infektion auslösen, kommen sogar als biologische Waffe in Betracht, weil die Pocken so hochgradig ansteckend sind und meist tödlich enden.

Man kann sich vorstellen, was eine Epidemie in früheren Zeiten anrichten konnte. Die ersten Ausbrüche der Seuche sind schon von 1.000 vor Christus bekannt. Erst im Jahr 1796 hat der Engländer Edward Jenner einen Impfstoff gefunden.

Vor grauslichen Pockenpusteln braucht sich dank dieses Impfstoffs in unseren Breitengraden niemand mehr zu fürchten. Die Krankheit ist weitestgehend ausgemerzt. Selbst wenn die Pocken nochmal ausbrechen würden, wäre genügend Impfstoff zur Eindämmung einer Epidemie vorhanden.

Pocken – Nicht nur eklig, sondern auch gefährlich

Mit dem Begriff Pocken setzt man meist die eitrigen Pusteln gleich, welche sich nach einer Infektion auf der Haut zeigen. Sei froh, dass Du diese Vorstellung nur von Bildern kennst, denn die Eiterflüssigkeit ist hoch ansteckend.

Abgesehen davon, dass man so etwas eigentlich nicht sehen mag, kann alleine der Anblick schon lebensgefährlich sein. Denn wenn man einem Pockenkranken zu nahe gekommen ist, hat man sich wahrscheinlich auch schon selbst infiziert. Das merkt der Angesteckte aber manchmal erst nach 19 Tagen, so lange kann es dauern, bis sich die widerlichen Symptome zeigen.

Noch vor den offensichtlichen Hauterscheinungen verursachen die Pocken grippeähnliche Beschwerden wie Fieber und Gliederschmerzen. Die Gefährlichkeit der Krankheit richtet sich nach der Form, es gibt die schwarzen, die echten und die weißen Pocken.

  • Die schwarzen Pocken sind die tödlichste Form der Krankheit, kaum ein Patient überlebt die ersten 48 Stunden nach Ausbruch.
  • Bei den echten Pocken ist die Überlebenschance schon etwas größer, dramatische Symptome wie Desorientiertheit und Wahnvorstellungen machen sie dennoch zu einer furchtbaren Tortur. Ungefähr ein Drittel der Infizierten schafft es nicht.
  • Am harmlosesten gestalten sich die weißen Pocken, nur ein Prozent der Erkrankten stirbt daran. Alle Symptome treten nur in abgeschwächter Form auf. Die sogenannten Kuhpocken verlaufen noch milder, grippeähnliche Beschwerden paaren sich mit geschwollenen Papeln, Lebensgefahr besteht aber in der Regel nicht.

Was passiert, wenn man sich mit Pocken infiziert?

Moderne Ärzte kennen das typische Symptombild der Pocken nicht mehr aus eigener Anschauung, so wie unsereins haben sie die nässenden Pockenpickel höchstens auf Bildern gesehen. Eine sichere Diagnose kann durch eine Blutentnahme gestellt werden.

Wenn im Blut nun tatsächlich Pockenviren festgestellt würden, bliebe nur die gezielte Behandlung der Symptome, gegen die Erreger selbst gibt es leider keine wirksame Therapie. Der Patient und alle, die mit ihm Kontakt hatten, müssten sofort in Quarantäne verbracht werden.

Die Krankheit ist so ansteckend, dass die Gefahr einer schnellen Ausbreitung sonst sehr hoch wäre. Vor allem auch deswegen, weil die Inkubationszeit ziemlich lang sein kann. Das ist die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Symptome.

Der Infizierte könnte währenddessen andere anstecken, ohne selbst zu wissen, dass er krank ist. Auch die Wohnung des Erkrankten, seine Kleidungsstücke und Gegenstände, die er angefasst hat, müssten desinfiziert werden. Denn die fiesen Pockenerreger sind widerstandsfähige kleine Biester, die nicht so einfach kaputt zu kriegen sind. Aber Gott sei Dank passiert so was heute ja nicht mehr.

Kann ich mich mit den Pocken anstecken?

Wie gesagt gilt die Krankheit in unseren heimatlichen Gefilden glücklicherweise als ausgerottet. Bereits im Jahr 1975 wurden die Impfungen eingestellt. Aber auch weltweit hat man mit der Pockenimpfung schon fünf Jahre später ebenfalls aufgehört.

Die älteren Zeitgenossen unter Euch haben noch eine kleine Narbe am Oberarm als Erinnerung an die Impfung gegen Pocken in der Kindheit. Wahrscheinlich besteht dadurch aber kein Schutz mehr vor der Krankheit, da diese Impfung mindestens alle zehn Jahre wiederholt werden müsste.

Bei einer eventuellen Infektion würden die Symptome aber glimpflicher ausfallen. Das Gute an der Pockenimpfung ist, dass sie auch noch bis zu vier Tage nach der Infektion verabreicht werden kann. Würde die Krankheit also unwahrscheinlicherweise erneut ausbrechen, könnten gefährdete Menschen immer noch frühzeitig geschützt werden.

Gibt es heute überhaupt noch irgendwo Pocken?

Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Nein. Die Pocken sind weltweit die erste Infektionskrankheit, die man mit Hilfe von flächendeckenden Impfungen tatsächlich von unserem Planeten verbannen konnte. In Deutschland gab es im Jahr 1972 den letzten Fall, den allerletzten Pockeninfizierten überhaupt hat es 1977 in Somalia erwischt.

Seitdem ist auf der ganzen Erde kein einziger weiterer Pockenfall bekannt geworden. 1978 hat es in Birmingham zwar eine Infektion bei einem Laborunfall gegeben, aber das war ja keine natürliche Ansteckung.

Heute sind Experimente mit Pockenviren gänzlich verboten, so was kann jetzt also auch nicht mehr passieren. Die USA und Russland besitzen zwar noch Virenbestände, diese befinden sich allerdings unter sicherem Verschluss. Trotzdem gibt es immer wieder gewisse Befürchtungen, Terroristen könnten sich hoch infektiöse Pockenerreger besorgen und damit verheerende Anschläge planen. Aber das waren bisher nur vage Gerüchte …