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Allergie – Hyposensibilisierung, Prick-Test & Co.

Allergie- Hyposensibilisierung, Prick-Test & Co.Der lästige Juckreiz einer Allergie

Tränende und juckende Augen und eine gereizte, gerötet Haut. Das sind die Hauptmerkmale einer Allergie, meist läuft dann auch noch die Nase und man fühlt sich total verschnupft und irgendwie krank. Allergien sind eine wahre Volkskrankheit und daher in aller Munde. Aber wer weiß schon genau, was eine Allergie eigentlich wirklich ist? Das erklärt sich schon teilweise aus dem griechischen Wort. „Allos“ bedeutet so viel wie „anders“ und Ergos heißt übersetzt „Tat“, in der Zusammensetzung beschreibt das Wort eine ungewöhnliche Reaktion. Diese Reaktion kommt für den Allergiker oft völlig überraschend, sein Immunsystem erkennt plötzlich Dinge als zu bekämpfende Feinde, die vorher als ganz und gar ungefährlich angesehen wurden.

Zum Beispiel bestimmte Pollen. Wenn Dir das passiert, hast Du einen sogenannten Heuschnupfen. Deine körperliche Abwehr richtet sich aus bisher noch unerforschten Gründen auf einmal gegen diese Pollen und Du bemerkst fortan überempfindliche Reaktionen beim Kontakt mit ihnen. Oft ist das aber nur der Anfang der ganzen Misere. Denn eine erste Allergie zieht meist mit der Zeit noch viele andere Allergien nach sich. Du solltest also lieber gleich einen Arzt aufsuchen, um das Schlimmste zu verhindern. Dafür gibt es viele effektive Möglichkeiten, denn die Frage stellt sich schließlich, ob man an einer Allergie oder Kontaktallergie leidet und was ist überhaupt der Unterschied?

Finger weg vom Allergen

Die oberste Regel für Allergiker heißt: Kontakt mit dem Allergen vermeiden. Das hört sich einfach an, ist aber leider nicht immer machbar. Wenn Du beispielsweise gegen Birkenpollen allergisch bist, kannst Du ja nicht während der gesamten Pollenflugsaison nach Sibirien auswandern. Zuhause kannst Du den Kontakt aber nicht vermeiden, weil die verflixten Pollen überall herum fliegen.

Also was tun? Der Arzt kann Dir Medikamente gegen Deine Symptome verschreiben. Diese muss man dann allerdings jahrein jahraus immer während einer bestimmten Zeitspanne einnehmen. Bei vielen Patienten erhöht sich die Dosis von Jahr zu Jahr, weil die Allergie immer schlimmer wird, oder sich andere Allergien hinzu gesellen.

Hypo… was?

Besser, weil langfristig wirksam, ist da die Hyposensibilisierung. Das ist eine Therapie, die Deinen Körper allmählich wieder an die Birkenpollen oder jegliches Allergen gewöhnen soll. Der Arzt spritzt Dir das Allergen als Lösung über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren immer wieder unter die Haut. Dabei beginnt er mit einer minimalen Dosierung, die nur ganz langsam gesteigert wird. Den Vorgang in Deinem Körper kannst Du mit einer Impfung vergleichen. Dein Immunsystem bildet beim Kontakt mit den Birkenpollen bestimmte Antikörper, welche die allergische Reaktion auslösen. Durch die Hyposensibilisierung wird Deine Körperabwehr dazu angeregt, eine andere Art von Antikörpern zu bilden, die normalerweise bei der Bekämpfung von Krankheitserregern zum Einsatz kommen. So sollen die Birkenpollen nach der Therapie sofort von diesen „guten Antikörpern“ beseitigt werden, noch bevor das Immunsystem die schlechten Antikörper ausbilden kann. Beim Heuschnupfen funktioniert das ziemlich gut. Die Hyposensibilisierung hat in Bezug auf Allergien gegen Pollen eine belegte Erfolgsquote von sechzig bis siebzig Prozent.

Wie erkenne ich eine Allergie?

Das ist nicht immer ganz einfach. Wenn Du im Frühling plötzlich Heuschnupfensymptome entwickelst, ist die Diagnose nahe liegend. Es gibt aber noch ganz andere Beschwerden, die durch Allergien auftreten können. Die schnupfenähnlichen Anzeichen bei der Pollenallergie können sich etwa zu einem handfesten Asthma entwickeln. Außerdem kann die Haut von Allergien betroffen sein. Jucken, Rötungen und Bläschen deuten darauf hin. Nahrungsmittelallergien zeigen sich vor allem im Magen-Darm-Trakt. Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung sowie Bauchkrämpfe sind die möglichen Symptome. Aber auch Kopfschmerzen, übermäßige Müdigkeit und Fieber können mit verschiedenen Allergien einhergehen.

Hast Du den Verdacht, an einer Allergie zu leiden, kannst Du das am besten mit einem Tagebuch herausfinden. Wenn täglich notierst, wo Du Dich aufgehalten hast, was Du gegessen hast, welche Aktivitäten Du ausgeübt hast und welche Beschwerden Du wann hattest, kannst Du mit der Zeit Auslöser ausfindig machen. Dein Besuch beim Arzt wird dann sicher schneller zu einer eindeutigen Diagnose führen. Er wird Dich nämlich ganz gezielt danach befragen, in welchen Situationen Deine Symptome auftreten und wann sie sich verändern. Es ist quasi etwas Detektivarbeit nötig, um die Ursache zu erkennen. Außerdem wird er von Dir wissen wollen, in welchen Zusammenhängen die Beschwerden besonders schlimm waren. Gut, wenn Du dann schon eine Antwort parat hast.

Der Prick-Test klärt auf

Wenn der Arzt nach seinem ausführlichen Erstgespräch mit Dir den Verdacht auf eine oder mehrere Allergien hat, wird er für die endgültige Diagnose verschiedene Hauttests mit Dir machen. Es gibt dafür unterschiedliche Methoden, die häufigste ist der sogenannte Prick-Test. Dabei werden meist am Unterarm die in Frage kommenden Allergene aufgetropft. In jeden einzelnen Tropfen sticht der Arzt dann hinein, um den verdächtigen Stoff in die Haut zu bringen und gegebenenfalls eine allergische Reaktion zu provozieren. Die Stellen, an denen sich solche Reaktionen zeigen, identifizieren dann jene Substanzen, auf die Du allergisch bist.